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Lifestyle

18. März 2022

Persönlichkeit der Glanzregion

„wo ich mich einbringen, arbeiten und in Frieden leben kann – dort ist Heimat.“

Von Franziska Scheffler

Gestatten, Aneta Vogler, Ehefrau, stolze Mutter von 3 Kindern mit einem kleinem Modefetisch, passionierte Modefotografin, Backfee, Hobby-Barista, begeisterte Läuferin und Hundemama.

Bereits in meiner Jugend hatte ich sehr große Freude daran, meine Freundinnen zu stylen oder in Second-Hand-Läden ergatterte Kleidung umzuschneidern. Der Liebe wegen zog ich vor 20 Jahren aus Polen nach Braunschweig, wo mein Mann studierte und wir eine Familie gründeten. Kurz darauf bewarb ich mich bei einer namhaften Drogeriekette und lernte dort in einem sehr kollegialen und professionellen Umfeld das kaufmännische Einmaleins und den Umgang mit Kunden.

11 Jahre später machte mich eine gute Freundin auf einen freigewordenen Laden aufmerksam, der wie geschaffen für einen ersten Schritt in die Selbständigkeit war. Ich habe häufig davon erzählt, etwas Eigenes aufbauen zu wollen, und nun war es so weit. Aus dieser Idee wurde „by Netta – Kaffe – Kuchen – Kommission“ – ein Second-hand-laden mit Markenmode, kleinen Backspezialitäten und Kaffee aus dem Siebträger. Ich habe mir damit meinen eigenen kleinen Traum erfüllt und gleichzeitig mehrere meiner Hobbys zum Beruf gemacht: Ich habe stets wunderschöne Mode um mich, fotografiere meine Style-Inspirationen, berate meine Kundinnen sehr gerne und bewirte sie anschließend bei selbstgebackenem Kuchen und leckerem Kaffee in einem von mir gemütlich konzipierten Wohnzimmerambiente. Im Mai 2021 bin ich mit meinem Laden ins Braunschweiger Magniviertel gezogen, wo ich mich sehr wohlfühle und wo sich auch viele andere tolle Läden befinden, die sich gegenseitig unterstützen. Ich bin glücklich und überwältigt von der positiven Resonanz auf die Modefotografie, die ich auf Social Media teile und beobachte mit Freude, dass das nachhaltige Konzept von Second-Hand immer mehr Zustimmung bei den Menschen findet – denn nicht alles muss immer neu sein.

Mehr Nachhaltigkeit ist mir wichtig und ich bin froh, einen kleinen Beitrag an dieser Stelle zu leisten. Auch in der Pandemie wurden viele der kleinen Läden solidarisch von den Menschen unterstützt und ich denke, sie sind es wert, denn diese sind mehr als anonyme Einkaufsorte – es sind Orte der Begegnung und des gegenseitigen Austauschs, die eine Gemeinschaft entstehen lassen.

Ich werde manchmal gefragt, welches Land ich nun als meine Heimat betrachte – ich sage dann immer: „Europa, da wo ich mich einbringen, arbeiten und in Frieden leben kann – dort ist Heimat.“ Ich glaube, ich bin in Deutschland angekommen und freue mich sehr, hier zu sein.

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