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Wirtschaft

13. April 2023

„Der attraktive Arbeitgeber.“

Ichthys ek tēs kephalēs ozein archetai.

(Fotografie: Foto pickup)

Da ist doch bestimmt wieder Führung gefragt, werden Sie an dieser Stelle vielleicht denken. Und richtig, der Spruch „Der Fisch stinkt immer vom Kopf“ ist keine norddeutsche Entdeckung, sondern stammt aus dem alten Griechenland.

„Es fängt der Fisch zuerst vom Kopf zu stinken an.“, heißt es dort und weiter: „Das ist gegen die schlechten Herrscher gerichtet, die mit ihrer Verderbtheit das ganze Volk anstecken.“ Damit wird nicht nur der Ursprung des Geruchs klar verortet, sondern auch die ganze Auswirkung unmotivierter und nicht funktionierender Führungsebenen auf die Unternehmung.

Wenn ich dazu noch den recht abgedroschenen Marketingspruch: „Wer selber nicht brennt, kann andere nicht entzünden!“ kombiniere, dann sind Sie kurz davor weiter zu blättern. Tun Sie das nicht, denn diese Weisheit ist nicht einem der schillernden Berater der letzten Jahrzehnte zu zuordnen, sondern Augustinus Aurelius von Hippo, der im 5. Jahrhundert lebte. Richtig zitiert heißt es da: „In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst…“

Daher frage ich Sie: Welches Feuer brennt in Ihnen?
• Zählen Sie die Stunden bis zum Wochenende oder stellen Sie am Ende der Woche plötzlich fest: oh, schon Freitag?
• Hadern Sie regelmäßig, mit dem was Sie tun oder sind Sie von ihrem Tun, dem Sinn und Zweck ihrer Aufgaben erfüllt?
• Hetzen Sie von Termin zu Termin oder haben Sie zwischendurch noch ausreichend Zeit Ihren Mitarbeiter:innen wirklich zu zuhören?

Das sind nur 3 Indikatoren, die darauf schließen lassen, ob Sie als Führungskraft einen negativen oder positiven Einfluss auf Ihre Arbeitswelt haben. Attraktive Arbeitgeber sind heute geprägt von Sinnstiftung und positiver Unternehmenskultur; von Strukturen, in denen sich Mitarbeiter entfalten und entwickeln können und von Führungskräften, die genau das ermöglichen.

Und noch eine provozierende Frage: Mitarbeiter vor Kunden? Richard Branson sagte dazu: „Nicht der Kunde kommt zuerst, sondern der Mitarbeiter. Kümmern Sie sich um ihre Mitarbeiter, diese kümmern sich um ihre Kunden.“ Und ich finde das geht noch weiter, denn begeisterte Mitarbeiter:innen tragen stark zum Employee Branding, also Ihrer Arbeitgebermarke bei, frustrierte Mitarbeiter:innen übrigens auch.

Attraktive Gehaltsmodelle, Mobilitätsangebote, Homeoffice und flexible Arbeitszeiten sind in vielen Branchen inzwischen Standard, 30 Tage Urlaub sowieso. Die Angebote von Obstkörben und Kaffeespezialitäten in den Stellenausschreibungen sorgen bei jüngeren Generationen von Arbeitnehmern nur noch für ein müdes Lächeln.

Was macht also einen attraktiven Arbeitgeber aus? Aus meiner Sicht zu einem großen Maße Ihr Engagement für Ihr Team und das Feuer, das in Ihnen brennt!

Dieser Artikel erschien zuerst in der Stadtglanz Print-Ausgabe 26 / Frühling 2023.

Holger Kämmerer

Dipl.-Ing. Holger Kämmerer schloss 1995 sein Studium als Bauingenieur an der TU in Brauschweig ab. er gründete 1996 die ATD GmbH, das IT-Systemhaus, in dem er bis heute als Geschäftsführender Gesellschafter aktiv ist. 2011 begann er seine Beratungen in der UBEGA. Seine Schwerpunkte bilden Unternehmensstrategien, Entwicklung agiler Unternehmensstrukturen, Fortbildungen für Führungskräfte und Systemische Analysen.

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