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Wirtschaft

1. September 2016

Braunschweiger Gründerquartier zeigt Flagge

Techies sind wie kaum eine andere Spezies darauf angewiesen, sich auszutauschen

Von JSP

(Fotografie: Marek Kruszewski; Grafik: Steffen und Bach)

„Ein Mensch mit einer neuen Idee ist so lange ein Spinner, bis seine Idee Erfolg hat.“ so lautet ein Bonmot, das unterschwellig viele der jungen Leute begleitet haben mag, die mit Mut zum Risiko in den Braunschweiger Technologiepark eingezogen sind. Dabei ist der Ausspruch über 100 Jahre alt und stammt von Mark Twain.

Er ist dennoch so aktuell, dass er sozusagen als Motto für einen Teil der Stadt nahe der Technischen Universität Braunschweig ausgewählt wurde, in dem sich die Gründerszene unbemerkt von der Öffentlichkeit immer häufiger ein Stelldichein gibt.

„Hier sind viele Institutionen und Initiativen, die sich mit Wissenstransfer, Innovationen und Unternehmensgründungen beschäftigen. Diese Konzentration von Gründergeist und technologiebegeisterten Menschen ist in unserer Region etwas Besonderes“, war Braunschweigs Wirtschaftsdezernent Gerold Leppa überzeugt: „Das muss beim Namen genannt werden.“

So entstand der Begriff vom Braunschweiger „Gründerquartier“. Dazu gehören der Ideeninkubator der TU, das Haus der Wissenschaft, das Protohaus, der Gründertreff Torhaus Nord und das Hackerspace Stratum 0. Der Kristallisationskern liegt mittendrin: Das ist der Technologiepark der städtischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft Braunschweig Zukunft samt Gründervilla.

Dieser Name, der das Quartier zwischen Bültenweg und Hamburger Straße beidseits des Rebenrings beschreibt, soll technologiebegeisterten Menschen mit kreativen und inno-vativen Ideen – und seien sie auch ein wenig „schräg“ – signalisieren: Hier sind Gleichgesinnte nicht weit entfernt, fühl Dich zu Hause.

„Techies sind wie wohl kaum eine andere Spezies darauf angewiesen, miteinander zu kommunizieren, sich auszutauschen, Ideen und Produktionsverfahren zu diskutieren, zu verwerfen, neu zu erfinden und weiter zu entwickeln“, meint Leppa, der auch Chef der Braunschweig Zukunft GmbH ist. Dabei gebe es im Gründerquartier genügend Platz, dass zwischendurch auch einmal ein Runde Tischtennis gespielt oder ein Kaffee geschlürft wird – und manchmal auch ein Bier.

„Wer weiß schon, was herauskommt, wenn Designer, Marketingstudenten, Betriebswirte und Informatiker miteinander plauschen und verrückte Gedanken spinnen“, meint Leppa. Kreative Prozesse wie diese führten oft zum Geistesblitz und manchmal zur richtigen Geschäftsidee. Leppa: „Das ist der Moment auf den unsere Gründerberatung mit Spannung wartet. Dann geht es richtig los.“

Ein Expertennetzwerk unterstützt Gründerinnen und Gründer, indem es Orientierungsberatungen anbietet, Infos über Förderprogramme gibt, Seminare veranstaltet, zu einer Gründerwoche oder auch einen Gründerinnentag einlädt. Und der Technologiepark bietet Bürofläche samt Internet-Standleitung zum Gigabit-Wissenschaftsnetz der TU. Seit seiner Gründung 1986 entstanden 149 Firmen mit mehr als 1.600 Arbeitsplätzen – fast alle Firmen blieben auch nach ihrem Auszug in Braunschweig. Wirtschaftsdezernent Leppa: „Diese Zahlen zeigen die Bedeutung der Gründerförderung für unsere Stadt – und den Erfolg.“

www.braunschweig.de/gruenderquartier

Wirtschaftsdezernent Gerold Leppa (rechts) enthüllte vor der Gründervilla am Rebenring das Banner des Gründerquartiers gemeinsam mit (v.l.n.r.): Florence Hahn (Technologiepark der Braunschweig Zukunft), Dr. Karen Minna Oltersdorf (Haus der Wissenschaft), Frithjof Hansing (Protohaus), Dr. Manuela-Christina Hahn (Gründungsinkubator der TU Braunschweig),
Chris Töppe (Protohaus), Angela Wandrey (Gründungsberaterin der Braunschweig Zukunft), Felix Martin Draheim (Torhaus Nord) und Jörg Saathoff (Gründungsinkubator der TU).

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