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Harzglanz

14. Oktober 2020

Im Land der Hexen

Die verborgenen Schätze des Harzes

Von Harzer Tourismusverband

(Fotografie: Harz-Agentur, S. Schieck)

Kultur pur: Magische Inspiration

Was die großen Dichter Goethe und Heine in den Harz zog, können Interessierte vor Ort selbst erleben: Beeindruckende Burgen, Schlösser und Pfalzen zeugen vom Glanz vergangener Zeiten. Angesichts der ehrwürdigen Mauern der Kaiserpfalz in Goslar, der Anlage des Schloß Wernigerode oder der sagenumwobenen Burg Falkenstein fühlt man sich in frühere Zeiten zurückversetzt. Die mittelalterlich-romantische Seite des Harzes kann dabei auch auf den zahlreichen kulturellen Veranstaltungen in der Region erlebt werden. Wie wäre es mit einem kulinarischen Sommerfest in der Romantischen Nacht im Kloster Drübeck oder klassischen Konzerten in den Mauern des Klosters Walkenried? Oder man macht sich einfach auf, die vielen bedeutsamen Kirchenbauten des Harzes zu entdecken und die zahlreichen Fachwerkstädtchen zu besuchen. Besonders sehenswert sind die Gartenanlagen des Europa-Rosariums in Sangerhausen, des Schlossparks Ballenstedt und des Brühlparks in der UNESCO-Welterbestadt Quedlinburg. Neben Quedlinburg wurden auch Goslar und die Luthergedenkstätten in der Lutherstadt Eisleben von der UNESCO als Welterbestädte ausgezeichnet.

Die Straße der Romanik verbindet dabei viele berühmte Baudenkmäler dieser Epoche. Doch auch unter der Erdoberfläche hat sich im Laufe der Harzer Geschichte vieles getan – die Region war lange Zeit eine der wichtigsten Bergbaulandschaften Deutschlands. Zahllose Bergbau-Denkmäler, viele mit einer Museumseinrichtung, informieren über den Erfindungsreichtum. Dies lässt sich in vielen Schaubergwerken facettenreich erleben. Eng verbunden mit dem Bergbau ist die Oberharzer Wasserwirtschaft mit ihrem einzigartigen Wasserleitsystem, das vom Mittel- bis ins Industriezeitalter der einzige Energielieferant für den Oberharzer Bergbau war. Diese bauliche Besonderheit wurde im Sommer 2010 in die UNESCO-Liste des Kultur-und Naturerbes aufgenommen. Einer der Höhepunkte jeder Harzreise ist natürlich die Fahrt mit einer der Harzer Schmalspurbahnen, deren berühmtester Bahnhof auf dem 1141 m hoch gelegenen Brocken liegt. Wer sich dann auch am Abend gerne noch Kultur gönnt, ist mit den vielen Theatern – in klassischen Bauwerken, auf den atemberaubenden Naturbühnen in Thale, Benneckenstein und in Altenbrak, in Schlössern und Burgen oder sogar unter der Erde in den Rübeländer Tropfsteinhöhlen – gut bedient.

Spaß pur: Zauberformel gegen Alltagstrott

Der Harz bietet seinen Besuchern – ob groß oder klein – auch ein breit gestreutes Spaßprogramm. Wer hoch hinaus und die zauberhaften Landschaften einmal von oben betrachten möchte, der steigt in eine der Seilbahnen in Bad Harzburg, Braunlage, Hahnenklee oder Thale. Zurück ins Tal kommt man am schnellsten auf einer der Sommerrodelbahnen in St. Andreasberg und Hahnen- klee oder mit dem „Harzbob“ in Thale. Hoch hinaus geht es auch an den diversen Kletterfelsen und Hochseilgärten. Ein echtes Highlight: Der rund einen Kilometer lange Baumwipfelpfad mit Pfadhöhen zwischen 8 bis 22 Metern.

Der Harz ist auch ein Eldorado für Mountainbiker: Mehr als 2.200 km ausgeschilderte Touren stehen in allen Schwierigkeitsgraden zur Verfügung. Bikeparks in Braunlage, Hahnenklee, St. Andreasberg, Schulenberg oder Thale sorgen für Downhillspaß. Wintersport und –spaß bietet der Harz mit seinen Alpinski-Gebieten für Anfänger und Fortgeschrittene, den Funparks für Snowboarder, rund 500 km Langlaufloipen, Rodelbahnen und -liften. Hinzu kommen Sportveranstaltungen, romantische Weihnachtsmärkte oder gemütliche Fahrten mit der Pferdekutsche.

Auf dem Löwenzahn-Entdeckerpfad des Nationalparks können Kinder spielerisch etwas über Natur und Umwelt in dieser Region erfahren, in den Tierparks Halberstadt und Thale können sie viel Wissenswertes über die heimischen Wildtiere lernen. Apropopos entdecken: Auf der Jagd nach den Stempeln der Harzer Wandernadel können Wanderer 222 besonders schöne Plätze der Region entdecken.

Es warten aber auch Indoor-Spielplätze, Swin-Golf-Parcours oder Naturminigolfplätze auf die jungen Gäste. Schwimmen und im Wasser toben lässt es sich in Spaßbädern wie dem Silberbornbad in Bad Harzburg, dem Vitamar in Bad Lauterberg, der Sehusa-Wasserwelt in Seesen oder dem Aqualand in Osterode.

Natur pur: Berauschend schöne Wildnis

Die Landschaft des Mittelgebirges, derweil dem höchsten in Norddeutschland, zeichnet sich durch markante Naturwelten aus: Schroffe Granitklippen und zahllose Bergfichten, Moore und Bachtäler, vielfältige Wälder und bunte Wiesen. Die wilde Natur, einst vom Menschen gezähmt, hat heute viele Orte wieder zurückerobert. Nahezu das gesamte Harzgebiet gehört zum Naturpark Harz. Hier liegen unberührte Naturlandschaften und die Zeugnisse einer langen Siedlungsgeschichte dicht nebeneinander.

Im Naturpark stehen Landschaft und Kultur, Schützen und Erleben im Einklang. Im Nationalpark Harz darf sich die Natur völlig frei entfalten. Auf 250 Quadratkilometern Fläche kann der Wald wieder in natürlicher Weise wachsen. In zahlreichen Nationalparkhäusern kann man sich über Besonderheiten der Geologie, der Flora und Fauna, des Klimas und vieles mehr informieren. Im Brockenhaus erfährt man darüber hinaus, was Hexen und Teufel auf diesem Berg zu suchen haben, während im Luchsgehege an den Rabenklippen, dem Auerhuhn-Gehege Lonau und der Wildtier-Beobachtungsstation Molkenhaus die Tierwelt des Harzes im Mittelpunkt steht. Und in freier Wildbahn streift hier die größte einheimische Wildkatze durchs Gehölz: der Luchs.

Der UNESCO Global Geopark Harz · Braunschweiger Land · Ostfalen öffnet ein Fenster in die Erdgeschichte: Überraschende Zusammenhänge zwischen Geologie, Sage und Geschichte – beispielsweise, dass der sagenumwobene Hübichenstein eigentlich ein Korallenriff ist – werden den interessierten Besuchern anhand von 20 Landmarken anschaulich verdeutlicht. Im Südharz hat sich über Jahrmillionen eine Karstlandschaft gebildet, die als Biosphärenreservat ausgewiesen worden ist. Ein weiterer Lebensraum bildete sich entlang des ehemaligen innerdeutschen Grenzstreifens, der auch den Harz durchzog. Im Schutze der undurchdringlichen Grenze fanden Tiere und Pflanzen einen Rückzugsraum. Es entstand ein einzigartiger Lebensraum – das sogenannte „Grüne Band“, heute verbunden durch den Harzer Grenzweg.

Dieser Artikel erschien zuerst in der Stadtglanz Print-Ausgabe 7 / März 2018.

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