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Lifestyle

15. Juni 2021

Generation Z – respektlos, realitätslos, zukunftslos?

Ich bin Ende der 1990er geboren und gehöre damit zu den ersten Jahrgängen der Generation Z. Doch was macht diese Generation eigentlich aus?

Von Ronja Schwenkler

Mit der Generation Z ist zudem das rasante Fortschreiten der Digitalisierung verbunden. Es wird viel auf die junge Generation geschimpft, sie würde nur noch in der virtuellen Welt leben und die Menschlichkeit verlieren. Ich bin dankbar, dass ich ein Leben mit und ohne das Smartphone kennen gelernt habe. Ich habe in meiner Kindheit noch viel draußen gespielt, und wir hatten keine Handys. Wenn ich heute Kinder der Generation α (ab ca. Jahrgang 2010) beobachte, fällt mir auf, dass sie viel Zeit mit digitalen Medien verbringen. Es wäre schön, wenn Kinder und Jugendliche wieder mehr Zugang zur Natur bekämen. Das Aufwachsen mit der Digitalisierung und die daraus resultierende Medienkompetenz stellt sich jedoch gerade jetzt in der Coronakrise auch als großer Vorteil heraus: Dank der digitalen Medien, dank der Videokonferenzen kann ich alle meine sozialen Kontakte aufrechterhalten und habe sie sogar intensiviert. Ich organisiere digitale Spieleabende, bei denen ich das Spielbrett filme, treffe mich zu philosophischen Diskussionsrunden und arbeite an Gruppenprojekten online. Ich habe nette Menschen kennen gelernt und freue mich schon darauf, sie irgendwann in der Realität zu treffen. Vor nicht mal zehn Jahren hat es das alles noch nicht gegeben.

Nun gibt es so viele Möglichkeiten, die Coronakrise gemeinsam durchzustehen, und dank der digitalen Lehre kann ich auch weiterhin mein Studium fortführen. In der Braunschweiger Greenpeace-Gruppe nutzen wir Soziale Medien, um z.B. bei Aktionen wie „7 Tage vegan kochen“ Rezepte zu teilen. Apropos vegan: Die Ernährung unserer Generation unterscheidet sich sicher auch von der der vorigen. In meinem Studiengang (Umweltnaturwissenschaften) ernähren sich zwei Drittel der Studierenden vegetarisch/vegan. Das könnte vielleicht an der „Öko-Bubble“ liegen, in der ich lebe, doch auch in meinen Sprachkursen mit Studierenden der gesamten Universität ernähren sich einige vegetarisch. Vielen ist die Klimakrise bewusst und sie tun ihr Bestes, um nachhaltig zu leben; sei es durch Ernährung, Second-Hand-Kleidung oder das Nutzen von Rad und öffentlichen Verkehrsmitteln.

Man kann unserer Generation wahrscheinlich hoch anrechnen, dass sie gut mit Veränderungen umgehen kann. Dies zeigt sich in kreativen Anpassungen in der Coronakrise, wie z.B. gemeinsames Backen oder Singen per Videokonferenz. Aber auch darin, dass die meisten verstehen, dass wir jetzt etwas ändern müssen, wenn wir eine lebenswerte Zukunft auf diesem Planeten haben wollen. Seit Greta Thunberg ihren Klimastreik begann, haben sich weltweit Schüler*innen zur Fridays-for-Future-Bewegung zusammengeschlossen, um von den älteren Generationen und der Politik einen verantwortungsvolleren Umgang mit unseren Ressourcen und der Umwelt zu fordern. Es mag schwer sein, lang bewährte Lebensweisen und Gewohnheiten zu ändern, doch wir alle müssen endlich handeln, um uns eine lebenswerte Zukunft zu sichern. Somit versuchen wir, die Generation Z, mit gutem Beispiel voran zu gehen. Bitte helft uns dabei! :)

Ronja Schwenkler

Ronja Schwenkler studiert Umweltnaturwissenschaften an der TU Braunschweig. In ihrer Freizeit engagiert sie sich bei Greenpeace und verbringt gern Zeit in der Natur.

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