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Lifestyle

3. Juni 2019

Radio lebt von Emotionen und Gefühlen

Jan Quitmeyer und Mirja Voiges im Interview mit STADTGLANZ

Von Falk-Martin Drescher

In zentraler Lage, im Medienhaus der Braunschweiger Zeitung, sitzt seit 2015 die regionale Dependance von radio ffn. Hier werden die regionalen Nachrichten für den Bereich von Wittingen bis Braunlage, von Hildesheim bis Magdeburg gemacht, hier haben die Redakteure immer ein offenes Ohr für die Themen im östlichen Niedersachsen, hier erfahren die Menschen immer aktuell und direkt, was vor ihrer Haustür passiert.

Studioleiterin Manuela Bluhm ist ein echtes ffn-Urgestein und zudem auch waschechte Braunschweigerin. Sie kennt die Region rund um die Löwenstadt wie ihre Westentasche und begeistert sich für alles, was die Stadt hergibt: Sport, Kultur und auch politische Debatten. Das Sendegebiet von ffn umfasst ganz Niedersachsen – da ist es umso wichtiger, dass die regionalen Interessen gewahrt bleiben. Neben Braunschweig betreibt radio ffn daher sechs weitere Regionalstudios. „ffn ist Niedersachsen. Wir interessieren uns für alles, was in diesem großen und vielschichten Bundesland passiert. Und wir kümmern uns um Land und Leute, helfen in Notlagen, feiern Partys und Stadtfeste, hören zu und sind einfach direkt dabei“, erklärt Manuela Bluhm.

Und Zuhören tun auch die Braunschweiger: 85.000 Menschen schalten durchschnittlich in der Stunde ein, wenn die News aus der Region Wolfsburg-Braunschweig-Harz on air sind. Landesweit sind es übrigens 432.000 Menschen, in der Morgenshow mit ffn-Morgenmän Franky zwischen 07:00 Uhr und 08:00 Uhr sogar 591.000. Damit ist radio ffn Niedersachsens meistgehörter Privatsender und gehört zu den bundesweiten Top 3.

Privater Rundfunk, in Niedersachsen erst seit 1983 zugelassen, muss aber auch finanziert werden. Und dies geschieht auf regionaler Ebene unter der Führung von Jan Quitmeyer, der ebenfalls in Braunschweig lebt und arbeitet. Gemeinsam mit einem zehnköpfigen Mediaberaterteam, das in den regionalen Verkaufsbüros sitzt, fungiert der Verkaufsleiter Regional als Ansprechpartner in allen Fragen zum Thema „Radio als Marketinginstrument“. Ihm zur Seite steht Mirja Voiges als Mediaberaterin rund um Braunschweig. Sie ist die persönliche Ansprechpartnerin für die Region Braunschweig-Wolfsburg und entwickelt zielgerichtete, kundenindividuelle Kampagnen.

Zur Radiowerbung bietet radio ffn eine ganze Menge: Klassische Spots, Programmsponsorings, Gewinnspiele und ein umfassendes Online-Audio-Portfolio – also eine Vielzahl beliebter Internet-Streams wie zum Beispiel Radio Bollerwagen oder ffn Tannenbaum. Hier helfen und beraten Jan Quitmeyer und sein Team regionale Kunden vom Autohaus bis zum Shopping-Center, vom Goldschmied bis zum Tiefbauunternehmen, bei der Mediaplanung, liefern Zahlen und erstellen einen maßgeschneiderten Plan, der ganz den Kundenwünschen entspricht. Auch die Werbespots selbst werden mithilfe der ffn-Mediaberater durch professionelle Producer und Sprecher erstellt. „Die Kunden vertrauen uns ihr Produkt an. Das funktioniert nur mit enger, vertrauensvoller und langgewachsener Zusammenarbeit“, erklärt Jan Quitmeyer. Daher ist er froh, sein Team überall im Sendegebiet zu wissen, wo jeder von ihnen als persönlicher Ansprechpartner vor Ort fungiert. „radio ffn bietet jedem Unternehmen eine Werbeplattform, die zu der jeweiligen Zielgruppe passt. Und unsere Werbekunden profitieren von der Regionalität, denn so können sie sicher sein, dass ihre Spots von ihrer Zielgruppe gehört werden.“

Im Interview mit STADTGLANZ mit Jan Quitmeyer und Mirja Voiges über die Bedeutung des Radios, Entwicklungen der Branche und den Standort Braunschweig.

Wie sind Sie bei ffn gelandet? Wie würden Sie Ihre Faszination für das Medium Radio beschreiben?

Quitmeyer: Ich könnte jetzt sagen, dass ich Hörer der ersten Stunde bin, wobei das vermutlich ziemlich abgedroschen klingt (lacht). Um die Jahrtausendwende bin ich in Braunschweig gelandet und habe mir dann hier über zwei Stationen ein Standbein aufgebaut. Über eine Anzeige stieß ich schließlich auf ffn, bewarb mich und kam als Quereinsteiger dazu. Ich konnte mir hier zwischen Harz und Wolfsburg mein eigenes Verkaufsgebiet aufbauen und wurde dann im Jahr 2010 regionaler Verkaufsleiter. Mit Stadt und Region bin ich sehr verwachsen, ich möchte gar nicht mehr weg.

Voiges: Bei mir war ebenfalls ein Quereinstieg. Vor ffn war ich bei dem Radio Marketing Service in Hamburg, einer der beiden nationalen Vermarkter. Dort habe ich den Bereich Sonderwerbeformen betreut, hatte so auch schon Kontakt zu ffn. Mein Lebenspartner kommt hier aus der Region, und wir wussten, dass wir irgendwann wieder hierhin zurückwollen. Ich sah dann eine Stellenanzeige, bewarb mich und landete beim Sender.

Die Radiowelt tickt durchaus anders als andere Mediengattungen. Wie würden Sie das beschreiben?

Voiges: Die Radiowelt ist kleiner als man denkt. Es gibt in der Radioanalyse zwar unheimlich viele Sender, rund 240 erfasste, dafür fallen gute Kampagnen und Aktionen schnell auf. Sei es für den Aufbau von Reichweite, Image oder auch Emotionalität.

Quitmeyer: Radio lebt sehr stark von Emotionen und Gefühlen. Davon, Menschen, Hörer, zu begeistern. Einerseits aus programmlicher Sicht, andererseits aus vertrieblicher Sicht. Wir verkaufen Kino im Kopf, das muss man schon so sagen.

Der Medienkonsum ist im Wandel. Wie einfach oder schwer fällt es dabei, das Medium bei den Menschen unterzubringen?

Quitmeyer: Einfach. Der Markt ändert sich, immer mehr Medien prasseln auf die Kunden ein. Es gibt immer mehr Möglichkeiten, Werbung zu platzieren. Aber man muss auch ganz klar sagen, dass sich das Radio als stabile Bank beweist. Die Marktanteile bleiben stabil.

Voiges: Der Vorteil beim Radio ist auch, dass es über den Tag ein Begleitmedium ist. Und, was man dabei hören will, das behält man auch im Kopf.

Was zeichnet ffn gegenüber anderen Sendern aus?

Quitmeyer: ffn ist meistgehörter Privatsender und gehört zu den bundesweiten Top 3. Trotz der Landesweit hohen Reichweite können wir auch ganz gezielt regional unsere Produkte anbieten, auch in der Region Wolfsburg-Braunschweig-Harz.

Wie wichtig sind die regionalen Studios für ffn?

Quitmeyer: Wir sind an sechs regionalen Standorten vor Ort. Wir strahlen in den unterschiedlichen Gebieten regionale Sendungen aus – das ist unseren Hörern auch sehr wichtig.

Gibt es bestimmte Formate beim Sender, die Ihnen persönlich besonders gut gefallen?

Voiges: Was ich ausgesprochen beeindruckend finde ist die Arbeit von Morgenmän Franky, der in diesem Jahr sein 20-jähriges Dienstjubiläum feiert. Er bringt eine solche Leidenschaft für das Medium Radio und ffn mit, steht zudem jeden Morgen mitten in der Nacht auf um früh morgens im Studio zu stehen. Und das seit so vielen Jahren. Marken wie ihn gibt es in Deutschland nicht viele.

Quitmeyer: Ich finde unsere Doppelmoderationen, die sich über den ganzen Tag ziehen, sehr erfrischend.

Welche Masterthemen dominieren Ihre Branche aktuell?

Quitmeyer: Der Empfang über UKW ist nach wie vor gesetzt, eine starke Bank. Dafür kommen freilich immer mehr Online-Audioangebote dazu, sprich Streams über unterschiedlichste Formate. Da sind auch Special-Interest-Angebote dabei, wie auf unserer Seite etwa Comedy- oder auch 90er-Streams. Die klassische Reichweite leidet darunter tatsächlich eher weniger, vielmehr werden so neue Zielgruppen erschlossen.

Voiges: Die Online-Audioangebote lassen natürlich ein noch viel stärkeres Targeting zu – Produkte können so noch besser und genauer individuell zugeschnitten werden.

Gibt es bestimmte Aktionen aus dem Hause ffn, die Sie aktuell hervorheben würden?

Quitmeyer: Da gibt es einerseits das ffn-Vereinkleiden, wo wir Sportvereine gemeinsam mit einem Partner mit neuen Trikots ausstatten. Außerdem den Spielplatzsommer, bei dem wir Spielplätze in Niedersachsen, verbessern, verschönern und modernisieren. Das machen wir schon seit einigen Jahren – auch in 2019 werden nach und nach Standorte mit neuen Geräten ausgestattet. Davon können viele Städte und Gemeinden profitieren.

Sie sind in der Region viel unterwegs, können dabei in unterschiedlichste Branchen eintauchen. Gibt es bestimmte Themen, die Sie besonders faszinieren?

Quitmeyer: Da gibt es viele. Ich finde es etwa sehr spannend, die Entwicklung von den designer outlets Wolfsburg zu begleiten und mitzuerleben. Wir sind quasi seit der ersten Minute mit dabei – und die Veränderung über die Jahre ist mehr als beeindruckend.

Was gefällt Ihnen an der Region, was würden Sie hervorheben?

Quitmeyer: Ich mag die Menschen in der Region. Vor rund 20 Jahren kam ich ja als Zugezogener hierher, fühle mich dafür als Braunschweiger. Die Größe und Kompaktheit der Stadt ist klasse, die Eintracht ist einmalig, die Freizeitmöglichkeiten ebenso. Voiges: Ich wohne im Landkreis Peine und finde es klasse, dass ich schnell überall hinkomme. Sei es nach Braunschweig, Wolfsburg, in den Harz oder auch die Landeshauptstadt. Im Harz gehe ich unheimlich gern wandern, genieße grundsätzlich sehr die Natur in der Region.

Falk-Martin Drescher

studierte Stadt- und Regionalmanagement und ist gelernter Quartiersmanager, engagiert sich selbst ehrenamtlich als Vorstandsvorsitzender des Braunschweiger Kultviertels. Im Medienbereich selbstständig, neben seiner journalistischen Tätigkeit als Konzepter, Moderator und im Bereich Influencer Relations aktiv. Mit dem The Dude-Newsletters (www.meett hedude.de) informiert er zudem jeden Montagmorgen über ausgewählte Events und Neuigkeiten aus der Region.

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