Lifestyle
Wenn der Restaurantbesuch zur Küchenparty wird.
Kulinarische Highlights im "wildfrisch".
Von Fabian Haars
Graf von der Schulenburg war schon immer ein Visionär, wenn es darum geht, Orte zu schaffen, bei denen Menschen zusammenkommen. Mit dem wildfrisch hat er sich nun einen kleinen Traum verwirklicht, der in unserer Region bisweilen einzigartig ist.
Das Rittergut Nordsteimke ist schon viele Jahre ein offener Ort für Events, Kultur und Gastlichkeit. Bis vor der Corona-Pandemie hatte hier der „Ideenherd“, eine Event-Location für Seminare und Workshops gepaart mit Küchenpartys und Kochsessions seinen Sitz. Und was als Idee sowie in Wirklichkeit so wundervoll war, hat Graf von der Schulenburg nie wirklich losgelassen. Als neustes Projekt des Grafen belebt nun das Restaurant wildfrisch mit dem angeschlossenen Hotel mein.wolfsburg das Rittergut.
Das Konzept des wildfrisch ist so naheliegend wie fantastisch.
Denn welcher echte Kulinarik-Freak möchte nicht einmal direkt in der Küche sein und den Maestros über die Schulter schauen? Das Restaurant folgt dabei einer einfachen Formel: Ein kleiner Gastraum mit Platz für maximal 30 Gäste, eine offene Küche auf den Gastraum ausgerichtet und die direkte Interaktion zwischen Gast und Koch. Die Karte saisonal im vierteljährigen Wechsel mit dem Fokus auf regionale Protagonisten und dem gewissen Extra über die Grenzen des lokalen Fokus hinaus. Dazu eine ausgewählte Weinkarte mit nationalen und internationalen Gegenspielern.
Optimale Bedingungen also, um einen Abend voller Inspiration, Austausch und Genuss erleben zu dürfen. Wann man dabei starten will, ist eigentlich egal. Die Küche öffnet dienstags bis samstags ab 17.30 Uhr und schließt gegen 21.00 Uhr. Die kleine Karte macht die Auswahl leicht und so startet man am besten mit einem leckeren Aperitif und lernt erst einmal die Tischnachbarn und das Küchenteam kennen. Klar, dass so ein Abend im Wildfrisch nicht auf Zweisamkeit ausgelegt ist. Und so kann es auch schon mal wuselig werden, wenn die Gäste auf der einen Seite des Küchenblocks den Köchen beim Handwerk zuschauen, Fragen stellen oder der eben erst angekommene Tisch direkt mit dem anderen Tisch zum ersten Gang bzw., dritten Gang anstößt. Das Konzept Wildfisch setzt eben auf Interaktion.
Doch was hat das Wildfrisch nun kulinarisch zu bieten?
Wie schon gesagt, folgt die kleine Karte einem saisonalen Angebot aus Wildgerichten, Fisch sowie vegetarischen und veganen Raffinessen. Die Küche ist nicht besonders kompliziert oder überambitioniert, dafür aber klar und mit leidenschaftlicher Handschrift komponiert. Nicht ohne Grund wurde das wildfrisch in den vergangenen vier Jahren jeweils im Guide Michelin geführt. Zur Auswahl stehen einzelne Gerichte und zwei Menüs in drei- oder viergängiger Speisefolge. Alle vier Wochen kommt noch ein Leibgericht hinzu.
Besonders stolz ist das wildfrisch auf seine teils eigenen Wildprodukte aus Gardelegen. In unserem Fall dem „Wildello Forelleo“, einer frechen Interpretation des italienischen Klassikers mit einer rosa Tranche vom Hirschrücken, Räucherforellen-Creme, Preiselbeeren und ausgebackenen Kapernäpfeln. Klarheit bietet die Karte auch für Freunde der fleischlosen Kulinarik. Im vegetarischen Menü überzeugt beispielsweise das Auberginentörtchen mit Couscous, Erdnüssen, Koriander-Kokos-Joghurt, Granatapfel und Minze. Ein echter Genuss.
Spiel‘n wir noch ein auf?
Wer sich im wildfrisch durch den Abend treiben lassen möchte, findet auch auf der Weinkarte die optimale Begleitung zum jeweiligen Gang. Diese orientiert sich an modernen Winzern, wie Oliver Zeter oder Martin Reinfeld und rundet damit das kulinarische Konzept bester Gastgeberschaft ab.
Weil die besten Partys bekanntlich immer in der Küche stattfinden, kann es auch schon mal vorkommen, dass die letzten Gäste und das Küchenteam erst gegen 02.00 Uhr das wildfrisch verlassen. Aber wie verbringt man nach so einer Küchenparty seine Nacht, wenn man denn nicht mehr fahren möchte; oder kann?
Hier bietet das Rittergut mit seinem eigens angeschlossenen Hotel mein.wolfsburg die ideale Übernachtungsmöglichkeit.
Egal, ob kurz entschlossen oder lange geplant: Die stilvoll eingerichteten Suiten und Appartements lassen einen erst so richtig auf dem Rittergut ankommen. Und das klare Design gepaart aus moderner Innenarchitektur und unter Verwendung natürlicher Materialien, wie Eichenholz aus den eigenen Wäldern, fügt sich unaufdringlich in die historischen Gebäude des Hotels ein.
Das Frühstück am nächsten Morgen lässt auch keine Wünsche offen: Frisch zubereitete Eierspeisen, selbstgemachtes Müsli und selbst gemachte Marmeladen, Apfelsaft und Kaffee aus Werder an der Havel lassen sich entspannt auf der großen Außenterrasse oder in dem großzügig angelegten Frühstücksraum einnehmen und in den neuen Tag durchstarten.
Wer es hingegen auf eigene Faust und unabhängig liebt: Das Rittergut empfängt auch Caravan-Urlauber auf seinen eigenen Caravan-Plätzen. Eine wirklich ausgefallene Idee, die somit auch für Durchreisende einen Grund mehr bietet, auf dem Rittergut Nordsteimke mindestens für eine Nacht Halt zu machen.
Wie fassen wir das Wildfrisch nun also zusammen?
Kulinarisch bietet das Wildfrisch eine saisonale Küche, die erfrischende Akzente setzt. Die Grundidee, den Gastraum direkt in der Küche stattfinden zu lassen, gibt umgehend ein Gefühl von Geborgenheit und Daheimsein und bricht in kürzester Zeit die Barriere zwischen Gast und Gastgeber. All diese vielfältigen Eindrücke lassen sich schwer in nur einem Artikel vereinen, denn ehrlicherweise ist das Rittergut Nordsteimke mehr als nur das Wildfrisch. Es ist die Idee, Menschen zusammen zu bringen, um gemeinsam Kulinarik zu erleben.
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