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Wirtschaft

19. September 2022

Wenn Flughafenareale ...

... zu innovativen Quartieren werden

Von Michael Schwarz

(Fotografie: Andreas Rudolph)

Der Flughafen Braunschweig-Wolfsburg gehört in Europa zu den Spitzenstandorten in der Mobilitätsforschung. In den Bereichen Avionik, Mobilität und Raumfahrt werden vielfältige und federführende neue Wege beschritten. Unbegrenzte Ideen und Möglichkeiten in der Forschung treffen jedoch auf ein limitiertes Flächen- und Immobilienangebot für Stakeholder und Unternehmen. Die Lösung: Innovative, unmittelbare Quartiersentwicklung im Rahmen flugbasierter Mobilitätsinfrastruktur.

Mit der Bahnstadt, dem Bahnhofsquartier sowie den frei werdenden Flächen des städtischen Klinikums an der Holwedestraße und der JVA Rennelberg hat Braunschweig umfangreiche Potenziale für die Entwicklung vielfältiger, nachhaltiger und lebenswerter Quartiere, die sich durch eine Nutzungsmischung aus Wohnen, Gewerbe, Freizeit und Kultur auszeichnen. Um einen solchen zukunftsweisenden Nutzungsmix in urbanen Quartieren geht es auch am Braunschweiger Forschungsflughafen.

Neues städtebauliches Entwicklungskonzept entworfen

Die Flughafen Braunschweig-Wolfsburg GmbH plant ihre vorhandenen Flächen städtebaulich aufzuwerten und sieht hierfür ein zukunftsfähiges, urbanes Nutzungskonzept vor, dass die bestehenden Gebäudetypologien am Innovationsstandort „Forschungsflughafen“ aufgreift, interpretiert und in Quartiere mit Aufenthaltsqualität transformiert. Es soll ein heterogener städtischer Raum entstehen, der zu ausdrucksstarken (Quartiers-)Inseln entwickelt wird. Unter Berücksichtigung des Integrierten Stadtentwicklungskonzept Braunschweig 2030 (ISEK 2030) liegt der Schwerpunkt auf Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen, Laboren, Produktionsflächen und Bürostrukturen im Bereich der Mobilitätsforschung.

Im Eigentum der Flughafengesellschaft befinden sich entlang der Hermann-Blenk-Straße Potenzialflächen im Umfang von rund 70.000 Quadratmetern. Hier befinden sich zum Teil Bestandsgebäude, die, soweit möglich, in die Neugestaltung eingebunden und sinnvoll mit neuen Bauprojekten kombiniert werden sollen. Flankiert durch ein landschaftsplanerisches Konzept sowie Impulse zur Mobilitätswende renommierter Planungs- und Ingenieurbüros werden diese Quartiersinseln am Ende ein fruchtbares und städtebaulich-schlüssiges Gesamtensemble bilden. 

Forschungsflughafen ist Gesprächsthema beim 18. Braunschweiger Immobilienfrühstück

Erst kürzlich hat der Flughafen Braunschweig-Wolfsburg gemeinsam mit Braunschweig Zukunft und dem Immobilienberatungshaus Robert C. Spies zum 18. Braunschweiger Immobilienfrühstück mit dem Titel „ZUKUNFTSQUARTIERE im FOKUS“ geladen, um über die Potenziale des international bedeutsamen Mobilitätsclusters zu diskutieren. So verwies Dr. Thorsten Kornblum, Braunschweiger Oberbürgermeister, in seiner Rede auf die Bedeutung des Wohnungsbaus für Braunschweig. Die Stadt hat sich zum Ziel gesetzt – nach der erfolgreichen Wohnungsbauoffensive der vergangenen Jahre – bis 2025 Planungsrecht für weitere 6.000 Wohnungen zu schaffen. Auch Jens Lütjen und Andreas Fuchs von Robert C. Spies, die den Flughafen bei der städtebaulichen Entwicklung begleiten, betonen, dass urbane Quartiere der Zukunft von der engen Verbindung aus Wissenschaft, Technologie und Innovation mit den Bereichen Wohnen, Freizeit und Unterhaltung sowie modernsten Mobilitätsangeboten leben. Und für Gerold Leppa, Geschäftsführer von Braunschweig Zukunft, ist der Forschungsflughafen ein Aushängeschild für Braunschweig mit internationaler Strahlkraft. So habe sich die Zahl der Beschäftigten in den ansässigen Forschungseinrichtungen und Unternehmen in den vergangenen 15 Jahren auf über 3.600 mehr als verdoppelt.

Neue Ansiedlungsinteressierte für den Standort gesucht

Gegenwärtig werden unterschiedliche Nutzergruppen für die neu entstehenden Entwicklungsfelder gesucht. Dabei soll zum einen den ansässigen Akteuren aus Wirtschaft und Wissenschaft Erweiterungspotenziale geboten werden; aber auch für die Region und den Standort per se ergäben sich neue Chancen, da Raum für neue Investitions- und Ansiedlungsinteressen entsteht. Schließlich wird ein ansprechendes Umfeld mit hoher Aufenthaltsqualität für Unternehmens- und Institutsstandorte immer wichtiger, um hochattraktiv für Fachkräfte zu sein.

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