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Y-Jobs

29. März 2021

Denkblockade? Na, und!

Kolumne

Von Kristin Dethloff

Tipps für den Umgang mit Komplexität

Da sitze ich vor meinem leeren Bildschirm und weiß nicht weiter. Die Deadline ist in zwei Tagen und ich will etwas schreiben. Aber ich habe keine Idee, finde keinen passenden Gedanken. Kennen Sie dieses Gefühl des Festhängens? Prima, willkommen in unserer komplexen Welt.

Bei mir stellt sich dann so eine Mischung aus Stress, Aktionismus und einer gewissen Planlosigkeit ein. In diesem Zustand sind mir Ablenkungen, die sich zumindest wie Arbeit anfühlen, sehr willkommen. Jede E-Mail, jeder Anruf ist angenehmer als dieses Gefühl des „Nicht-Weiter-Wissens" und der Überforderung auszuhalten.

Überforderung ist oft ein Ergebnis von Komplexität und diese bestimmt regelmäßig unseren Alltag; im Großen wie im Kleinen, im privaten, wie im beruflichen Kontext: egal ob sich verändernde, unterschiedliche Corona-Regeln oder die Recherche zu einer wichtigen Produkt-Präsentation. Das Ergebnis: hunderte Gedanken, unzählige offenen Tabs im Browser und mit der eigenen Entscheidung ist man keinen Schritt weiter.

Agilität bedeutet die Anpassungsfähigkeit an sich verändernde Rahmenbedingungen und Marktsituationen. Mit dem Fokus auf Rollen, Freiwilligkeit und Selbstverantwortung bietet agiles Arbeiten Mitarbeiter:innen einen großen Gestaltungsspielraum. Dieser Freiraum ermöglicht im Positiven sinnhaftes Arbeiten, Kreativität, Innovation. Er will aber auch gestaltet werden und kann damit durch die Vielfalt an Optionen und Unsicherheiten zu eben jenen Blockaden im Denken und Handeln führen.

Wie lösen wir diese Blockaden und überwinden das Gefühl der Überforderung? Es gibt viele gute Ansätze dazu: Die passende Priorisierung auf die eigenen Ziele, die Fokussierung auf das Thema mit der größten Relevanz, die Entwicklung von Visionen und Unternehmens-Werten. All diese Tipps haben etwas gemeinsam: Sie grenzen die Vielfalt der Möglichkeiten ein, bieten Orientierung für unser Handeln oder stellen eine übergeordnete Ordnung her. Insgesamt reduzieren sie die Komplexität. Im Fall meiner Denkblockade finde ich heraus, welches übergeordnete Thema das aktuelle Magazin hat, fokussiere mich auf das, was direkt vor mir liegt und werfe alle anderen Ideen weg.

Wenn wir dazu davon ausgehen, dass unsere Welt komplex ist und bleibt, braucht es noch einen weiteren Weg: Betrachten Sie eine Blockade doch mal als etwas Normales, ja sogar als Ressource, halten das Gefühl der Überforderung aus. Und dann erhöhen Sie die Vielfalt. Im Austausch mit anderen können Sie neue Blickwinkel einnehmen und etwas ganz Neues kreieren.

Schauen Sie doch mal, was dann passiert.

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