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Szene

16. Oktober 2025

Regionsgeflüster

Ein Spätsommer,der fast zu viel ist!!!

Von Olaf Jaeschke

Fotografie: Adobestock/deagreez / Galerie Jaeschke

Braunschweig lebt. Spätsommer und Herbst bringen uns Kultur im Zelt, das Weinfest,Feste auf dem Soldeck, das Magnifest, das Herbstvergnügen, Burgplatz Open Air – und
noch so viel mehr. Eigentlich müsste man sagen: Das ist zu viel für eine Stadt wie
Braunschweig. Aber es funktioniert.  

Doch das gelingt nur mit Mobilität. Wer aus dem Umland anreist, ist ohne Auto meist aufgeschmissen – der ÖPNV reicht schlicht nicht aus. Und genau da liegt unser Problem: Wir laden ein, aber wir empfangen nicht klug. Baustellen wirken oft unkoordiniert, digitale Karten geben keine verlässlichen Hinweise, welche Zufahrten wirklich frei sind. Staus entstehen, weil wir Besucherströme nicht vernünftig leiten. 
Es kommt Frust auf, den wir im Städtischen Leben der Händler, Gastronomen und Dienstleister zu spüren bekommen.
Ich selbst bin oft mit dem Fahrrad unterwegs – und erlebe dort ein ganz ähnliches Bild. Entlang des Friedhofs fühlt sich der sogenannte Radweg mehr nach Feldweg an. Von einer Fahrradstraße keine Spur. Wir reden viel über Verkehrswende, aber was erlebe ich auf meinen Fahrradachsen? Holperpisten, Umwege, Frust. Wir reden über Fahrradschnellstraßen, aber sollten wir nicht erst mal unsere Hausaufgaben der vorhandenen Fahrradwege erfüllen.
Was ist los in unserer Verwaltung, ich will gar nicht über die Inkonsequenz gegenüber dem Klinikumsverwaltungschef sprechen, der jeden Tag im hohen sechsstelligen Bereich Geld überwiesen bekommt, um seine zum Teil selbstverschuldeten Verluste auszugleichen. 
Und dann sind da noch die vielen Knöllchen. Ja, Regeln sind wichtig. Aber wäre es nicht klüger, beim ersten Mal eher einen freundlichen Hinweis zu geben – ein „Willkommen in unserer Stadt, bitte achten Sie beim nächsten Besuch auf…“? Beim zweiten Verstoß könnte man dann strenger reagieren. Das wäre echtes Gastgeber-Denken. 
Braunschweig hat so viel Kultur, so viel Charme, so viel Leben. Wir sollten lernen, diese Energie auch auf unsere Mobilität zu übertragen. Damit Besucher nicht nur gern kommen, sondern auch gern wiederkommen. 
 

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