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Wirtschaft

22. Dezember 2021

Die Autostadt

Die Autostadt ist ein Auslieferungszentrum für Neuwagen, ein Museum und ein Freizeitpark der Volkswagen AG in Wolfsburg.

Von Franziska Scheffler

(Fotografie: Nils-Hendrik Müller)

Erbaut wurde sie im Jahr 2000 als Außenposten der Expo in Hannover und als Vision von Ferdinand Piëch. Seitdem hat sich der Themenpark, die „Kommunikationsplattform des Volkswagen Konzerns“ – wie sie offiziell heißt – auch durch Veranstaltungen wie Movimentos, große Sommer- und Winterinszenierungen zu einem Publikumsmagneten entwickelt. Wir haben mit Armin Maus, der vor einem halben Jahr den Posten des Geschäftsführers übernommen hat und zuvor zehn Jahre lang Chefredakteur der Braunschweiger Zeitung war, darüber gesprochen warum es wichtig ist, nie stillzustehen und warum die Autostadt gerne „Standortfaktor“ ist.

Die Autostadt hat in der Corona-Zeit gar keine oder nur sehr wenige Besucherinnen und Besucher empfangen können. Wie geht die Autostadt damit um?
Armin Maus Für uns alle waren die zurückliegenden anderthalb Jahre eine große Herausforderung. Aber wir spüren, dass es langsam wieder aufwärts geht. Die Gäste kommen zurück und haben große Lust darauf, wieder etwas zu erleben. Im Team der Autostadt herrscht eine große Kollegialität, die über diese schwierige Zeit geholfen hat. Jeder Kollege, jede Kollegin, die ich heute im Park treffe, freut sich darauf, endlich wieder Gäste begrüßen zu dürfen und einzigartige Momente zu schaffen.

Wen sehen Sie als Ihre primäre Zielgruppe?
Armin Maus In der unmittelbaren Region sind wir bereits sehr gut vertreten – rund 100.000 Menschen besitzen eine Jahreskarte für die Autostadt. Wir wollen vor allem überregional weiter wachsen und jüngere Menschen für uns gewinnen. Unsere Zielgruppe ist insgesamt sehr breit gefächert – wir sind ein Ort für Automobilfans, Familien, Event- und Freizeitreisende aber auch Wissbegierige, die sich zum Beispiel für spezifische Themen wie Nachhaltigkeit interessieren. Als Kommunikationsplattform des Volkswagen Konzerns wollen wir alle Menschen ansprechen und begeistern.

Die Autostadt wurde – unseres Wissens nach – primär entwickelt, um denjenigen, die ihr Auto abholen, einen emotionalen Mehrwert zu geben. Stimmt das so und wenn ja, wo sehen Sie die Aufgabe der Autostadt heute?
Armin Maus Ja, das stimmt. Die Fahrzeugabholung war und ist ein sehr emotionaler Moment für viele Menschen und die Auslieferung zählt auch heute noch zum Kern unserer Aufgaben. Von Beginn an war der Themenpark aber so konzipiert, dass hier vieles möglich ist: Kulturveranstaltungen, Sommer- und Winter-Events, After-Work-Parties, Ausstellungen, Restaurants-Besuche. Unsere wichtigste Aufgabe heute ist es, die Menschen zu begeistern und emotional zu berühren – egal, aus welchem Grund sie hierherkommen.

Die Autostadt bietet viel Unterhaltung, die man abschätzig als seicht bezeichnen könnte, aber mit Movimentos auch ein Festival, das sich eher avantgardistisch gibt. Wie würden Sie die Mischung der Angebote beschreiben und wie soll sich das in der Zukunft ändern?
Armin Maus Ich würde unsere Angebote eher als vielfältig beschreiben. Eine anspruchsvolle Ausstellung wie Level Green, die sich ganz dem Thema Nachhaltigkeit widmet, hat einen ganz anderen Anspruch als ein Sommer- oder Winterfestival, bei dem es vor allem um Spaß und Action geht. Wichtig ist, dass wir jeder Besucherin und jedem Besucher etwas anbieten können. Unser Aufsichtsratsvorsitzender Gunnar Kilian spricht gerne von mehrheitsfähigen Angeboten. Und so planen wir auch für die Zukunft. Wo wir allerdings noch besser werden wollen, ist die Schnelligkeit mit der wir unsere Ideen in die Umsetzung bringen.

Was erwartet die Gäste in Zukunft?
Armin Maus Unser Anspruch ist es, nie stillzustehen und immer wieder neue Impulse, erinnerungswürdige Momente zu erzeugen. In den vergangenen Monaten haben wir schon ein Versprechen eingelöst, nämlich mehr Autos in der Autostadt zu zeigen. Das setzen wir fort – natürlich auch mit einem Schwerpunkt auf E-Mobilität. Ein neues gastronomisches Highlight wird unsere italienische Bar sein, die gerade entsteht. Wolfsburg ist stark von italienischstämmigen Bürgerinnen und Bürgern geprägt und ich freue mich sehr auf authentisches, italienisches Flair und Gastlichkeit in traumhafter Lage direkt am Mittellandkanal. Heimatgefühl entsteht auch dadurch, stolz auf die Region zu sein, in der man lebt. Dazu hoffe ich, kann die Autostadt und ihre engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein kraftvolles Stück beitragen.

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