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Kultur

6. Oktober 2022

Kultur für Alle

Warum die Region bunt ist.

Von Timo Grän

(Fotografie: Philipp Gladsome / Andreas Greiner-Napp / Privat)

Lars-Eric Schuldt setzt sich seit über zehn Jahren als Pressesprecher in der Volkswagen Kulturförderung für die kulturelle Vielfalt in Braunschweig, Wolfsburg und Umgebung ein. Der gebürtige Salzgitteraner ist überzeugt, dass die Region viel zu bieten hat worauf die Einwohner stolz sein können. Er weiß, welche Spots man mit internationalen Stars wie Schauspieler Bill Murray, Oscarpreisträger Adrien Brody und dem weltbekannten Pianist Lang Lang besucht.

Wie sieht Dein Werdegang aus und was genau bezeichnest Du als Heimat?

Böse Zungen behaupten „der hat es nicht weit geschafft“. Ich bin in Salzgitter geboren, habe an der Ostfalia Sportmanagement studiert und bin jetzt bei Volkswagen. Zwischendurch habe ich auch mal einen Abstecher nach Gelsenkirchen und Vancouver gemacht und dort eine Zeit lang gearbeitet. Den bösen Zungen kann ich auf jeden Fall sagen, dass ich die Menschen durch meine Verwurzelung hier verstehe, was in meinem Job von Vorteil ist. Beruflich bedingt mache ich viele internationale Geschäftsreisen, freue mich aber immer wieder zurückzukehren. Ich würde die gesamte Region als meine Heimat bezeichnen. Heimat ist für mich eher ein Gefühl, was auch erklärt, warum Max Frisch dem deutschen Wort Heimat eine Unübersetzbarkeit attestierte.

Was gefällt Dir hier so gut?

Da ich pandemiebedingt die letzten eineinhalb Jahre kaum unterwegs war, habe ich neue Orte und Winkel meiner Heimat entdeckt. Die Zeit habe ich wirklich genossen. Wie viele andere war ich oft spazieren und habe gedacht, „Wow, diesen Platz kenne ich noch gar nicht“. Wenn Freunde zu Besuch kommen, spiele ich immer gern Reiseführer. Ich beschäftige mich mit der Geschichte und Tradition Braunschweigs, die ich auch ins Ausland trage. Viele Menschen, die noch nie in der Gegend waren, verbinden komischer Weise oftmals etwas Negatives mit der Stadt. Ich finde aber, dass sich in Braunschweig und der Region in den letzten Jahren viel getan hat und wir sind mittlerweile schon recht vorzeigbar (lacht).

Was macht Deine Heimat für Dich lebenswert und wie nimmst Du die Menschen wahr?

Ich finde die Zusammensetzung und die Vielfältigkeit spannend. Auf der einen Seite haben wir den kulturellen sowie wirtschaftlichen Teil in Braunschweig. Auf der anderen Seite sind die Natur und der Harz quasi vor der Haustür, was wir gerade in der letzten Zeit wieder vermehrt zu schätzen gelernt haben. Auch die Einwohnerstruktur ist schon recht multikulturell. Es gibt die „Alteingesessenen“, die seit Generationen hier leben und viele Zugezogene. Die Menschen gehen vielleicht nicht direkt auf jeden Fremden zu, aber wenn sie jemanden ins Herz schließen, dann auch ehrlich. Außerdem liegt Braunschweig sehr zentral, Großstädte wie Hamburg und Berlin sind in kurzer Zeit erreichbar.

Böse Zungen behaupten, Ihr tut zu wenig für die Region. Was sagst Du dazu?

Als international agierendes Unternehmen hat Volkswagen natürlich die Verantwortung für viele Standorte und Mitarbeiter:Innen, auch im Ausland. Wir versuchen aber immer Projekte und Menschen, die wir fördern, nach Braunschweig und Wolfsburg zu holen. In den letzten Jahren waren das beispielsweise zwei Konzerte des weltbekannten Pianisten Lang Lang, der US-amerikanische Schauspieler Bill Murray mit einem Musik- und Literatur-Programm im Theater in Wolfsburg, Auftritte der Sächsischen Staatskapelle Dresden und weitere nationale und internationale Stars der Musikszene insbesondere gemeinsam mit Soli Deo Gloria und dessen künstlerischem Leiter Graf Schulenburg. Kulturförderung hat bei Volkswagen eine lange Tradition, dafür setzt sich der Konzern seit seiner Gründung ein.

Welches Projekt würdest Du als Aushängeschild der VW-Kulturförderung bezeichnen?

Momentan besonders „Volkswagen Art4All“ im Kunstmuseum Wolfsburg, mit dem Ziel, so vielen Menschen wie möglich die Begegnung mit Kunst und Kultur zu ermöglichen. Für die Besucher:Innen gibt es alle vier Wochen freien Eintritt für den Museumsbesuch. Ein interdisziplinäres Programm, bestehend aus Workshops, Vorträgen, Führungen und dem direkten Aufeinandertreffen mit den Künstlern und Künstlerinnen sorgt dafür, dass an diesem Tag eine noch intensivere Ausseinandersetzung mit der jweiligen Ausstellung stattfinden kann, alles aber viel leichter und entspannter als man sich vielleicht sonst einen Museumsbesuch vorstellt.

Was bedeutet Heimat für den Konzern?

Volkswagen ist sich seiner Verantwortung der Region mit dem Headquarter in Wolfsburg gegenüber bewusst. Die Förderung von Kultur und Gesellschaft hat bei Volkswagen schon immer eine große Rolle gespielt. Dafür steht nicht nur allein die Aktivitäten, die direkt vom Unternehmen ausgehen, dazu gehören auch zahlreiche Aktivitäten der Arbeitgebervertretung. Und nicht zu vergessen, die vielen Kolleginnen und Kollegen, die sich neben ihrem Job ehrenamtlich engagieren. Auch die Förderung einer ehrenamtlichen Tätigkeit hat bei Volkswagen eine lange Tradition.

Wo genau lebst Du und wohin führst Du Besucher:Innen?

Ich wohne mit meiner Lebensgefährtin in der Jasperallee, also sehr zentral in Braunschweig. Wenn wir uns beim aus dem Fenster schauen ein wenig verbiegen, sehen wir das Theater. Und wenn die Eintracht ein Fluchtlichtspiel hat, dann sehen wir auch einen Flutlichtmasten. Eine ganz tolle Ecke, was auch Kollegen von außerhalb mir immer wieder sagen, wenn wir die Jasperallee entlangfahren. Viele Spots im Umfeld sind einen Besuch wert. Wenn der international auftretende Pianist Lang Lang hier Konzerte spielt, hat er sich bislang immer eine Weile im Umkreis aufgehalten. Wir waren mit ihm in der Neuen Schule in Wolfsburg, in Museen und in der Heide, es hat ihm großen Spaß gemacht. Bill Murray genauso: Nach seinem Auftritt in Wolfsburg ist er noch eine Woche geblieben und wir haben verschiedene Orte in Wolfsburg besucht, Braunschweig und der Umgebung besucht, die er super fand. Im Ritz Carlton hat er sich sehr gut aufgehoben gefühlt.

Da fällt mir noch jemand ein, der vom Ritz begeistert war …

Als es das Kraftwerk von den Kolleginnen und Kollegen der Autostadt noch als Veranstaltungstätte genutzt werden konnte, sind die Jungs von Rammstein dort aufgetreten und haben in Wolfsburg residiert. Obwohl die Band anfangs nicht besonders angetan von der Idee war, in Wolfsburg aufzutreten, sagt Frontmann Till Lindemann heute, dass er die Atmosphäre super fand, die Leute total charmant waren, die Band eine gute Zeit hatte und die Auftritte in Wolfsburg zu den positiv überraschensten zählen. Das Gleiche sagt auch Herbert Grönemeyer über seine Besuche. Adrien Brody ist Volkswagen-Fan und hat sich bei bei Sven Elverfeld im Aqua und generell in Wolfsburg ebenfalls sehr wohlgefühlt. Das ist nur einer kleiner Auszug der Leute, mit denen wir positive Erfahrungen, in Bezug auf unsere Region gemacht haben. Die Kolleginnen und Kollegen der Autostadt und des Ritz Carlton berichten sicherlich das, Gleiche: Man kann durchaus große Stars in unsere Region einladen.

Was hat Volkswagen in Zukunft noch vor?

Wie unser Vorstandsvorsitzender Herr Diess auf seinem LinkedIn-Kanal formuliert hat, besteht das Engagement von Volkswagen aus mehr als Eishockey- und Fußballförderung. Der kulturelle Bereich wird jetzt und in Zukunft eine noch größere Bedeutung haben. Regionale und überregionale Standorte sind uns sehr wichtig und wir haben besonders nach der COVID-Zeit weitere große Kulturprojekte vor – Eure Leser:Innen können gespannt sein!

Vielen Dank für das Gespräch, wir freuen uns auf zukünftige Highlights in der Region.

Timo Grän

Herausgeber des Stadtglanz und der Service-Seiten. Verbrachte seine ersten Lebensjahre in Sambia und Botswana, bevor er Kind dieser Region wurde. Seitdem ein Förderer des Regionspatriotismus.

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