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Y-JOBS

15. Juni 2017

(Un-)Bewegt im ZaZen

Studio für Zen-Meditation und Yoga am Ziegenmarkt

(Fotografie: Simone Fürst Fotografie)

„Yoga? - Das kann ich nicht! Dafür bin ich viel zu unbeweglich!“

Dies bekommen die drei Yogalehrerinnen des im September 2015 eröffneten „ZaZen – Studio für Zen-Meditation und Yoga“ oft zu hören, wenn sie von ihrem Tun berichten.

Hier wird offenbar, wie sehr die auf Hochglanzfotos abgebildeten Yogapositionen fragiler Schlangenfrauen und –männer in den Köpfen verankert sind, und welches Bild, welcher Anspruch dadurch erzeugt wird. „Dabei geht es bei Yoga nicht um Leistung und Perfektion“, sagt Nina Karmann, Lehrerin für Vinyasa Yoga und Yin Yoga, die seit Mai 2016 zum ZaZen-Team gehört. „Yoga ist ein Weg, der von außen nach innen führt. Der nicht zum Ziel hat, Erwartungen zu erfüllen, sondern vielmehr, sich über seinen Atem mit dem eigenen Körper zu verbinden, um bei sich selbst anzukommen – und damit auch im Moment“.

Deshalb gibt es in dem wunderschönen, denkmalgeschützten Übungsraum am Braunschweiger Ziegenmarkt auch keinen Spiegel. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen den Blick nach innen richten und spüren, wie sich der Körper in der jeweiligen Position ausrichtet und anfühlt, statt auf das äußere Bild zu achten. Auch Musik kommt aus diesem Grund im Studio eher sparsam zum Einsatz. Dies ist außergewöhnlich für jemanden wie die Italienerin Alice Baccile, die hauptberuflich in der Ballettcompagnie am Staatstheater Braunschweig tanzt und im ZaZen Ashtanga Yoga in englischer Sprache unterrichtet. „Beim Yoga geht es um die Vereinigung von Körper, Atem und Geist, beim Tanz um die Verbindung des Körpers mit der Musik. Yoga braucht die Musik nicht so essentiell wie der Tanz. Ich mag es, den Unterschied durch den Verzicht auf Musik zu unterstreichen“, stellt die junge Frau mit den dunklen Locken gutgelaunt fest.

Noch viel ruhiger als in den Yogaklassen geht es allerdings bei der Zen-Meditation zu, die Studiogründer Olaf Reinboth in der japanischen Daishin-Zen-Tradition im ZaZen unterrichtet. „Bei der  Zen-Meditation sitzt man über mehrere halbstündige Sequenzen hinweg in völliger Stille und körperlicher Regungslosigkeit. Das ist eine Möglichkeit zur intensiven Konfrontation mit sich selbst, wie wir sie in der Hektik unseres Alltags sonst nicht erleben. Dinge können bewusst werden, durch die man sich über das eigene Tun, seine Ausrichtung und Pläne, sowie die eigene Persönlichkeit klarer werden kann.“

Da Meditation auch Bestandteil des Yoga ist, lag es für Olaf nahe, die Zen-Meditation mit Yoga-Angeboten im Studio zu verbinden. So können Teilnehmer, die über Yoga in Berührung mit Meditation gekommen sind, diese bei der Zen-Meditation vertiefen.

„Bei alldem ist uns wichtig, dass wir unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer dort abholen, wo sie gerade stehen“, sagt Friederike Bode, Lehrerin für Ashtanga Yoga und FaszienYoga. „Wir bieten modifizierte Haltungen an, so dass jeder nach seinen Möglichkeiten üben kann. Außerdem gestalten wir unser Studio-Angebot so, dass es möglichst ausgewogen ist. Neben den dynamischen Ashtanga- und Yinyasa-Yogastilen bieten wir am Wochenende ruhigere Yin Yoga-, FaszienYoga- und Yoga Nidra-Specials an, sowie Einsteiger-Termine für die Zen-Meditation.“

Wer jetzt neugierig geworden ist, kann sich über das aktuelle Kursprogramm informieren unter www.zazen.life

Jens Richwien

Ehemaliger Fußball-Profi und Freizeit-DJ (Richy Vienna), war über 20 Jahre für die neue Braunschweiger tätig. Die letzten drei Jahre begleitete er STADTGLANZ als Objektleiter und Chefredakteur. Er ist seit Oktober bei der Hygia Gruppe beschäftigt, betreut dort das B2B-Business und arbeitet weiterhin als freier Redakteur.

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