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Y-JOBS

10. Mai 2021

Made in Schandelah

Attraktive Arbeitgeber

(Fotografie: Philipp Ziebart)

Telekommunikationsysteme – entwickelt mit dem Blick aufs Grüne

Im beschaulichen Schandelah – gut 2.000 Einwohner, gelegen 101 Meter über dem Meeresspiegel und versorgt mit einem eigenen Bahnhof – hat das Telekommunikationsunternehmen Auerswald seine Heimat. Hier werden innovative Kommunikationslösungen entwickelt: Und das schon seit einigen Jahrzehnten.

„Natürlich werden wir auch mal gefragt: Wo liegt denn bitte Schandelah?“, erzählt Christian Auerswald lachend. Und dann führt er aus: „Was auf den ersten Blick ein Nachteil zu sein mag, ist eigentlich ein Vorteil. Wir sind hier in der Gemeinde der größte Arbeitgeber – wir haben viel Platz, sowohl an unserem Standort als auch mit der umliegenden Natur. Bei gutem Wetter sitzen unsere Kollegen in der Mittagspause oder zwischendurch vor der Kantine an der frischen Luft, genießen die herrliche Atmosphäre.“ Einige Kollegen würden diese sogar so sehr schätzen, dass sie mit ihren Familien direkt in den Ort oder die Gemeinde gezogen sind. Hinzu kommt – für alle anderen – die gute verkehrliche Anbindung. Ein eigener Bahnhof, die A2 in der Nähe und die A39 quasi mit eigener Auffahrt.

Ein paar Schritte zurück. Im Jahr 1960 beschließt Harro Auerswald – der Großvater von Christian Auerswald – sich selbständig zu machen. Als Tüftler und Zulieferer für elektrotechnische Komponenten und Sonderlösungen hatte er eine Nische entdeckt. „Angefangen hat es mit der Entwicklung von Sondermaschinen zum Wickeln von Klaviersaiten für Schimmel, später waren es Maschinen, um Elektromagnete herzustellen. Dann folgten Lichtsteuerungssysteme“, erläutert Christian Auerswald. Später ent­wickelte der Vater von Christian Auerswald, Gerhard Auerswald, für einen Freund eine kleine Telefonanlage: Der neue Unternehmenskern von Auerswald war geboren. Es folgten einige Meilensteine – unter anderem wurde 1993 die erste Telefonanlage auf den Markt gebracht, die komplett mit einem PC konfiguriert werden konnte. Damals von Mitstreitern belächelt, heute Standard. Der heutige Geschäftsführer ergänzt: „Die Meilensteine unserer Firmengeschichte zielen ganz gut auf das ab, was uns auszeichnet – und zwar, dass wir schon immer gute, individuelle Lösungen für bestimmte Branchen oder Anforderungen entwickeln konnten.“ Zurück in die Kantine von Auerswald, in der Christian Auerswald über das Unternehmen und seine über 150 Kollegen im Ort berichtet. Tätig ist das Unternehmen mit ihren mehreren Marken im gesamten deutschsprachigen Raum und darüber hinaus – international ausgerichtet, dafür lokal verwurzelt. „Wir sagen immer ‚We are family‘! Wir sind mit Herz und Seele Familien­unternehmen, und ich glaube, dass spürt jeder einzelne Mitarbeiter.“ Nicht nur deshalb wird hier gerne gearbeitet: „Viele schätzen, dass bei uns schnell viel Verantwortung übernommen werden kann, Entscheidungen selbst getroffen und geschätzt werden. Wir haben immer wieder neue Kollegen aus Großkonzernen, die überrascht sind, wie viele Möglichkeiten und Spielräume sie hier erhalten.“ So geht es auch Wiebke Schlieker, die seit einigen Monaten das Marketing leitet. Sie berichtet: „Ich wollte von einem Global Player gern zu einem kleineren, mittelständischen Unternehmen wechseln. Bin ich vorher im Marketing etwa nur für das Thema Budgetplanung verantwortlich gewesen – ein kleines Rädchen – kümmere ich mich hier um einen gesamten Bereich. Diese Möglichkeit zu haben, ist ein schönes Gefühl.“

Mobiles Arbeiten als Haltung, nicht als Maßnahmen

Mit einem guten Gefühl startet sie auch in den Arbeitsalltag oder die Mittagspause: Auerswald bietet ein kostenfreies Frühstück und Mittagessen für alle Kollegen an. „Das ist für uns Standard. Genauso wie After-Work-Veranstaltungen, Grillfeste und andere Events“, merkt der Geschäftsführer an. Business-Bikes können zu vergünstigten Konditionen geliehen werden, im eigenen Ideenraum können in kreativer und entspannter Kulisse Themen überdacht werden. Oder auf dem Sofa: „Jeder Mitarbeiter, der vorrangig am Computer arbeitet, kann mobil arbeiten.“ Für einen Tag, mehrere Tage, die ganze Woche. Angemeldet werden muss dies freilich nicht per Formblatt. Auerswald: „Die Teams organisieren sich selbst, das funktioniert hervorragend.“ Einen Aspekt, den Schlieker insbesondere schätzt, ist, dass die persönliche Weiterentwicklung stark gefördert wird. Seien es Konferenzen oder auch Sprachkurse. „Das muss derweil nicht ein halbes Jahr vorher beantragt, sondern kann individuell abgestimmt werden“, freut sich die Marketing­leiterin. Insbesondere nun im Zuge des weitergehenden Internationalisierungsprozesses würde das sehr helfen. Auerswald fügt hinzu: „Wir wandeln uns vom deutschen Hersteller hin zum international agierenden Unternehmen – für uns eine große Transformation.“

Unterstützt wird diese Entwicklung ganz bewusst, mit eigenen Formaten und Aktionen. Mit „Auerswald Inside“ wird ein monatliches Webinar zu bestimmten, aktuellen Themen angeboten, das auch im Anschluss noch nach­geschlagen werden kann. Wird eine neue Kooperation mit einem beispielsweise franzö­sischen oder englischen Unternehmen eingetütet, wird das auch schonmal im Rahmen einer französischen oder englischen Woche gefeiert. Auch mit entsprechendem kulina­rischen Angebot in der Kantine. „Für uns ist es wertvoll, mit den Kollegen zu teilen, welche neue Erfahrungen sich mit dem jeweiligen Partner ergeben oder den Akteur schlicht auch ein wenig vorzustellen.“

Im Zuge der kräftigen Entwicklung ist Auerswald auch auf der Suche nach neuen Fach- und Führungskräften. Die Liste ist lang: Software-, Web- oder App-Entwickler, International Sales oder auch Marketing. Was Schlieker damals insbesondere bei dem Telekommunikationsunternehmen aus Schandelah beeindruckt hat? „Von der Idee über die Entwicklung, Produktion bis hin zu Themen wie Marketing und Service findet nicht nur alles allgemein in Deutschland, sondern hier in Schandelah statt. Alles an einem Ort, in der Konzentration – das ist mehr als außergewöhnlich.“ Das gelte übrigens auch, wenn es mal irgendwo hakt: „Alle Kollegen können jederzeit in die Geschäftsführung kommen und über alles sprechen. Ohne Vorbehalte. Das ist für uns ein wichtiges Thema, wir meinen das ernst und leben es.“

In der Region vernetzt

Vernetzung ist bei Auerswald aus der Branche heraus ein wesentliches Thema. Aber auch in der Region: Das Schandelaher Unternehmen engagiert sich im Arbeitgeberverband Region Braunschweig und kooperiert projektbezogen mit der Technischen Universität Braunschweig sowie der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften. „Hinzu kommen Stipendiaten, die bei uns arbeiten“, so Auerswald, sowie eine Zusammenarbeit mit der Hochschule St. Gallen, in dessen Rahmen an dem Themenfeld moderne Arbeitswelten getüftelt wird. Der Erfindergeist – auch heute ist er noch fest verbunden mit dem bodenständigen und zugleich innovativen Unternehmen in der Gemeinde Cremlingen.

Falk-Martin Drescher

studierte Stadt- und Regionalmanagement und ist gelernter Quartiersmanager, engagiert sich selbst ehrenamtlich als Vorstandsvorsitzender des Braunschweiger Kultviertels. Im Medienbereich selbstständig, neben seiner journalistischen Tätigkeit als Konzepter, Moderator und im Bereich Influencer Relations aktiv. Mit dem The Dude-Newsletters (www.meett hedude.de) informiert er zudem jeden Montagmorgen über ausgewählte Events und Neuigkeiten aus der Region.

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