Serienjunkie

AND THE OSCAR GOES TO

Inside No 9 bei arte Mediathek (4 Staffeln á 6 Folgen) (Englisch/deutsche Untertitel)

Diese BBC-Serie ist der Gipfel des schwarzen Humors, aber sicher nichts für Kinder und sensible Erwachsene. Jede Folge ist in sich abgeschlossen, das verbindende Glied ist nur die Nummer neun. Beginnend mit einem perfiden Versteckspiel in einem alten Kleiderschrank, spielen die Geschichten mal im 16. Jahrhundert, in einer österreichischen Skihütte in den 70ern, auf einer Höllenfahrt oder an Bord eines Schlafwagens bis hin zum ‚Hotel Sansibar‘ mit Dialogen in Versform á la Shakespeare. Es sind bissige Satiren mit wunderbaren Schauspielern und jenem bitterbösen Humor, den nur die Briten so perfekt beherrschen. Unbedingt anschauen!
 

Das kleine Leben ganz groß

Mum bei arte Mediathek (3 Staffeln á 6 Folgen) (Englisch/deutsche Untertitel)

In dieser BBC-Serie spielt die  wunderbare Lesly Manville die 59jährige Mum, die in der ersten Folge ihren Ehemann begraben muss. Umgeben ist sie von ihrem netten, aber verplanten Sohn Derek und dessen durchgeknallter Freundin Cathy, von der arroganten Schwägerin, einem geheimen Verehrer und Schwiegereltern, die geistig nicht mehr ganz fit sind, dafür aber sehr komisch. Mum erträgt fast alles mit einem Lächeln, doch sie lässt sich nicht unterkriegen. Feiner Humor in Alltagssituationen, die wir alle kennen. Sehr sehenswert!
 

Die Götter müssen verrückt sein

American Gods bei Amazon Prime (3 Staffeln á 8 Folgen)

Es empfiehlt sich, mit der ersten Staffel zu beginnen, denn die Serie ist ganz schön verrückt. Die Adaption von Neil Gaiman’s Buch ‚American Gods‘ handelt vom Krieg der Götter auf Erden, von Gottheiten, Halbgöttern, Klempnern und Katzen. Sie ist surreal und gewalttätig mit berauschenden Bildern rund um Odin alias Mr. Wednesday und seinem Sohn und Halbgott Shadow Moon. Sie fahren quer durch Amerika, um die alten Götter gegen die neuen zu mobilisieren - jene des technischen Zeitalters, die das Netz schon mal mit süßen Katzenbildern überschwemmen, um von den Göttern und ihren bösen Taten abzulenken. Nichts für schwache Nerven!
 

Nicole Kidman hat nichts zu lachen

The Undoing bei Sky (Mini-Serie mit sechs Folgen)

Grace Sachs (Nicole Kidman) ist Psychotherapeutin, Ehefrau eines Kinderarztes (Hugh Grant), Mutter von Henry, 10, und Tochter eines Milliardärs (Donald Sutherland). Sie führt das perfekte Leben in einer perfekten Familie in der perfekten Wohnung in New York. Bis Elena in ihr Leben tritt, jung, schön und irgendwie verstörend. Elena wird mit einem Hammer erschlagen, und Grace’s Ehemann verschwindet. Das Unheil nimmt seinen Lauf….und hält einige überraschende Wendungen bereit. Keine großartige, aber doch gute Unterhaltung in einem perfekt inszenierten Krimidrama.
 

NEW YORK, NEW YORK

Pretend It’s a City bei Netflix (Mini-Serie mit sieben Folgen)

Wer sich nach zwei Folgen Bridgerton (Viktorianisches Zeitalter trifft auf Rosamunde Pilcher) mit Grausen wendet, sollte es mal damit versuchen: Die Stadt New York steht im Mittelpunkt des Geschehens - und Fran Lebowitz, 70 Jahre jung, Autorin zweier Bücher, Journalistin, Alltags- und Gesellschaftsbeobachterin. Sie wird interviewt von Martin Scorcese, der die Serie vor der Corona-Pandemie drehen ließ. Und Fran, ihrer Stadt in tiefer Hassliebe verbunden, hat vieles zu vielem zu sagen - von berühmten Zeitgenossen über Taxifahrer und Verkehr bis zur Kunstszene. Sie ist wirklich witzig, gelegentlich nervt nur, dass Scorcese fast jede ihrer Antworten mit Gelächter quittiert. Dennoch: Nach Bridgerton ein geistiges Feuerwerk.