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13. April 2021

Es wird sinnlich in Fürstenberg

Eine Ausstellung zum Sehen, Fühlen, Riechen, Hören und Schmecken

(Fotografie: Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG GmbH)

Mit der Sonderausstellung „Sense and Sensibility. Porzellan und die fünf Sinne“ beschreitet das Museum Schloss Fürstenberg neue Wege.

Vom Erleben zum Verstehen

Woher kommt es, dass Porzellan nach wie vor gerne als „weißes Gold“ bezeichnet wird, obwohl es heutzutage etwas ganz Alltägliches ist? Warum denken wir an Kostbarkeit, Reinheit und Empfindlichkeit, wenn wir das Wort hören? Es liegt an unseren Sinneserfahrungen – und Porzellan ist ein ausgesprochen sinnliches Material. Weiß, glatt, glänzend, hellklingend und durchscheinend reizt es unsere Sinne auf besondere Weise. Die Ausstellung bietet mit außergewöhnlichen Inszenierungen einen ganz neuen Zugang zu dem Material jenseits üblicher musealer Präsentationsformen. So können die Besucher*innen durch das eigene Erleben die Faszination ergründen, die Porzellan seit über tausend Jahren weckt.

Jedem der fünf Sinne wird ein Ausstellungskabinett gewidmet, das als autonome Architektur im Museum ein Statement setzt. Betritt man beispielsweise das Kabinett „Sehen“, umfängt einen ein schummerig-dunkler Raum. Zunächst schemenhaft nimmt man die weißen, in die Wände eingelassenen Porzellanstücke wahr, bis eine Lichtinszenierung einsetzt und die Objekte zum Leuchten bringt. Davon beeindruckt, kann man sich anschließend weiter mit dem Thema auf der Außenseite des Kabinetts beschäftigen. Dort vertiefen knackige Texte und spannende Exponate das Erlebte – der Erkenntnisgewinn ist garantiert.

Teamwork

Das Ausstellungskonzept wurde von dem Museumsleiter Dr. Christian Lechelt zusammen mit dem Designer Wolfgang Hartauer über zwei Jahre entwickelt. Für die beiden Ausstellungsmacher war der Ausgangspunkt, eine neue Perspektive zu finden und das Thema „Porzellan“ niedrigschwellig und erlebnisorientiert anzugehen. So warfen beide ihre Kompetenzen zusammen – der eine als renommierter Porzellanexperte, der andere als namhafter Möbel- und Interiordesigner – und heraus kam ein mutiges, von Empathie fürs Publikum getragenes Konzept, das die Besucher*innen begeistern wird.

Die Ausstellung wird im Museum Schloss Fürstenberg vom 8. Mai bis Oktober 2021 zu erleben sein. Ein Ausflug, der sich lohnt!

Die 1747 gegründete Porzellanmanufaktur Fürstenberg gehört zu den ältesten Produzenten in Europa. Vom Braunschweiger Herzog Carl I. einst ins Leben gerufen, ist die Manufaktur ein einzigartiger Teil unseres niedersächsischen Kulturerbes.

Dieser Artikel erschien zuerst in der Stadtglanz Print-Ausgabe 18 / März 2021.

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