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Y-JOBS

9. August 2022

Vielfalt in der Arbeitswelt

Anpassungsfähigkeit ist der Erfolg

(Fotografie: pixabay/geralt)

In der letzten Ausgabe habe ich über den Wert der Vielfalt berichtet. Auch wenn das aktuelle Heft unter dem Motto Konsum steht, Arbeit ist die andere Seite derselben Medaille. Deshalb geht es in diesem Artikel darum, wie Unternehmen und Organisationen Vielfalt gezielt einsetzen können.

Es läuft wie geschmiert?

Die meisten Produkte und Dienstleistungen werden heute ­­­­­­­­­­­in klar definierten Prozessen mit fest umrissenen Rollen pro­duziert. Das gewährleistet Effizienz, Kontinuität und Ver­lässlichkeit. Wenn alles wie geplant läuft, ist dieses Vorgehen unschlagbar. Tritt aber Unvorhergesehenes ein, kann alles aus dem Takt geraten. Werden Probleme nicht gelöst, können sie das gesamte System in Mitleidenschaft ziehen.

Der Mensch kann dabei gleichermaßen Auslöser von Pro­blemen wie Retter in der Krise sein, denn er verhält sich nur bis zu einem gewissen Grad plan- und berechenbar. Zum Glück! Menschen sind nicht deshalb so erfolgreich, weil sie die größten, schnellsten, kräftigsten oder zähesten Lebewesen sind, sondern weil sie so anpassungsfähig sind.

Der menschliche Faktor

Die hilfreichsten Eigenschaften sind dabei die Kommunikationsfähigkeit und das Sozialverhalten. In der Gruppe ist die Vielfalt an kreativen Einfällen und Fähigkeiten einfach größer. Deshalb sind die Ergebnisse einer Gruppe meist besser als die eines Einzelnen.

Eine Kultur des Respekts und der Wertschätzung fördert die Gruppenarbeit erheblich. In einer entspannten Atmosphäre findet ein Team eher eine Lösung. Halten die Mitglieder eines Teams dagegen nicht viel voneinander oder herrscht sogar offene Feindschaft, dann kann das Ringen um gemeinsame Ergebnisse anstrengend und leidvoll werden. Ein gutes Betriebsklima ist darum eine wichtige Basis für leistungsfähige Teams.

Diversity Management

An dieser Stelle setzt ein modernes Diversity Management an. Der Leitsatz lautet: Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen Wertschätzung erfahren – unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung oder Identität.

Wird in Ihrem Umfeld diesen Grundsätzen entsprochen?

Jeder Mensch wünscht sich Wertschätzung, doch haben wir uns so organisiert, dass dies genügend gelebt und erlebt wird? Für manche kann das anstrengend sein. Privilegien oder persönliche Chancen mögen gefährdet scheinen, z. B. bei der Frauenförderung oder Inklusion von Behinderten. Doch beim Diversity Management steht keine Minderheit im Fokus. Die Gesamtheit der Mitarbeiter ist aufgefordert, soziale Fähigkeiten zu entwickeln, um mit den anderen angemessen umgehen zu können.

Wenn es einem Unternehmen gelingt, eine Kultur der Wertschätzung gegenüber Unterschieden und Abweichungen zu etablieren, dann entwickeln die Mitarbeiter Fähigkeiten, um miteinander Unvorhergesehenes schnell und zielgerichtet zu lösen. International tätige Konzerne haben das erkannt und eigene Diversity-Strategien entwickelt, um den Heraus­forderungen der Globalisierung gewachsen zu sein. Gezielt wird Weltoffenheit und Mitarbeiterförderung eingesetzt, um sich beim Wettbewerb um die besten Talente zu positionieren.

„Charta der Vielfalt“ und „UnternehmensWert:Mensch“

Kleine und mittelständische Unternehmen müssen das Rad nicht neu erfinden, denn der gemeinnützige Verein „Charta der Vielfalt e. V.“ unterstützt sie mit Impulsen und Know-how. Kern ist die Erklärung der „Charta der Vielfalt“, die ein Signal nach innen und außen setzt. Bundesweit haben schon über 2.300 Unternehmen und Organisationen diese Charta unterzeichnet.

Auch die europäische Union hat eine Initiative „UnternehmensWert:Mensch“ gegründet, die Unternehmen bei den Themen Personalführung, Diversity, Gesundheit und Kompetenzentwick­­lung unterstützt. Sie übernimmt bis zu 80 % der Kosten für eine externe Beratung. Anträge können noch in den ersten Monaten des Jahres 2017 gestellt werden.

Details finden Sie unterwww.charta-der-vielfalt.de undwww.unternehmens-wert-mensch.de.

Wer mehr darüber wissen möchte, der spreche mich bitte an – oder man freut sich auf die nächste Ausgabe, denn da berichte ich anhand von praktischen Beispielen über das Spannungsfeld zwischen dem Ideal der Vielfalt und seiner erlebten Realität.

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