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Y-JOBS

11. Dezember 2020

Emotionale Führung

Zufriedene Mitarbeiter und wirtschaftlicher Erfolg

Wie gut sind Sie mit Ihren Führungsstrukturen bzw. Ihren Führungssystemen bisher durch die Corona-Zeit gekommen? Sind Sie auf Probleme gestoßen oder konnten Sie Wertschöpfung und Mitarbeiterzufriedenheit sogar weiter steigern.

Agile Organisation und emotionale Führung sind wichtige und tragende Komponenten wirtschaftlichen Erfolges – gerade in schwierigen Zeiten.

Emotionale Führung bedeutet für mich eine Abkehr von archaischen Machtprinzipien und dem Glauben, nur, weil ich etwas sage, macht es ein Mitarbeiter auch. Viel mehr sind Menschen keine Maschinen, sondern gelenkt von Emotionen und vielen Prozessen im Unterbewusstsein. Diese Emotionen triggern Gefühle: Wie gut ich Emotionen wahrnehme und wie reflektiert ich dann mit den daraus entstehenden Gefühlen umgehen kann, bestimmt über meine emotionale Kompetenz. Je mehr ich es gelernt habe, selbst mit meinen Gefühlen umzugehen und diese auszudrücken und zu reflektieren, desto entspannter und klarer kann ich mit den Gefühlen anderer Menschen in Resonanz gehen. Resonanz bedeutet in dem Zusammenhang, nicht mitzuleiden und selbst in dieses Gefühl abzugleiten, sondern zu spüren, wahrzunehmen, was da ist und dies dann wieder loszulassen.

In meinen Trainings und Coachings mit Führungskräften erlebe ich häufig, dass Teilnehmer sich auf Technik oder Prozesse fokussieren, Menschen sind ihnen jedoch zu kompliziert. Diese Führungskräfte treffen dann in ihren Teams auf allerlei Zwischenmenschliches.

Einem Mitarbeiter, der zum Beispiel wegen einer Veränderung einer neuen Software verunsichert und ängstlich ist, als der Macher-Chef entgegenzutreten mit einem fordernden „Das schaffen Sie schon!“ ist im höchsten Maße kontraproduktiv. Vielmehr bin ich als Führungskraft an dieser Stelle gefragt, die Sorgen und Ängste wahrzunehmen, auszusprechen und gemeinsam Wege aufzuzeigen, die neue Situation zu bewältigen. Dieser Weg ist für beide menschlicher und aus meiner Erfahrung auch der deutlich effizientere Weg.

Geht das mit allen Mitarbeitern gleich gut? Nein! Wir suchen inzwischen sehr gezielt aus, wer zu uns passt und wen wir einstellen. Den Irrglauben, es gäbe zu wenig Mitarbeiter am Markt, haben wir abgestreift und stattdessen eine starke und aussagekräftige Arbeitgebermarke etabliert: Und das wirkt anziehend – auch auf die begehrten und vielfach gesuchten Fach- und Führungskräfte.

Emotionale Führung ist also zuerst einmal Arbeit an sich selbst und am Leitbild der Organisation. Die Frage der Haltung und der Selbstreflektion einer Führungskraft entscheidet über den Erfolg des Teams und damit auch über den wirtschaftlichen Erfolg.

Holger Kämmerer
Geschäftsführer und Gesellschafter der ATD GmbH, Trainer und Berater bei der UBEGA GmbH

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