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Y-JOBS

1. Dezember 2019

Werbt für Bildung. Bei Euch.

Warum ein Schulabschluss nicht reicht

(Fotografie: F. Horwath Adobe Stock/Light Impression Cartoon: Frank de Blijen)

Mathe, Geschichte, Fremdsprachen. Humanistische Grundbildung. Was muss man nicht alles lernen. Dazu: Anstand, Respekt, Umgangsformen. Medienkompetenz – Facebook, Twitter, TikTok. Einen Beruf. Veränderungen in diesem Beruf. Umweltbewusstsein. Ausfüllen einer Steuererklärung. Dafür reichen weder neun noch dreizehn Schuljahre, auch nicht die Ausbildung im Betrieb oder an einer Hochschule. „Lebenslanges Lernen“ – in dieser Ausgabe ein roter Faden – ist längst Teil des allgemeinen Selbstverständnisses. Und es ist eine fundamentale Aufgabe der Unternehmen, in ihre Mitarbeiter und ihre (Fort)Bildung zu investieren.

Wer aufhört zu lernen, hat aufgehört, sein Wissen zu erhalten. Da sich unser Wissen kontinuierlich – und immer schneller – mehrt, im Umkehrschluss altes Wissen immer schneller nicht nur alt, sondern veraltet ist, ist es unerlässlich, in das eigene Wissen zu investieren. Es geht um technokratisches Wissen: Welche Technik ist aktuell, was hinzugekommen. Es geht um die „soft skills“: Wie spreche ich mit einem Jugendlichen, wie reagiert ein Brite, eine Chinesin, eine Muslima, ein Bankmitarbeiter auf welche Sprache, auf welches Verhalten? Es geht um die Fähigkeit, sich flexibel in einer sich permanent ändernden Welt zurechtzufinden.

Lernen bis zur Rente

Ist Lernen eine individuelle, eine betriebliche oder gar eine gesellschaftliche Aufgabe? Sicher von allem etwas – und deshalb sollte die berufliche Weiterbildung von Arbeitgebern (m/w/d) Ernst genommen und von Mitarbeitern (m/w/d) gefordert und mit entwickelt werden. Ein Blick auf die großen Firmen zeigt, dass Arbeitgeber das Potential längst erkannt haben – um wettbewerbsfähig zu bleiben, sowohl im Konkurrenzkampf, als auch im Wettbewerb um gute Mitarbeiter. Sie unterhalten eigene Akademien und beteiligen sich an Hochschulen, ein regionales Beispiel ist die Welfenakademie. Auch Vater Staat steht zur Seite und bietet von BaföG bis Bildungszuschüssen Hilfen, um das Lernen nach der Schule zu Fördern. Ob die Angebote von Bund, Ländern und Betrieben ausreichend sind, soll hier nicht diskutiert werden: Es kommt vor allem auf den Einzelnen an, welche Weiterbildungen wahrgenommen werden.

Also los, lernt. Sucht Fortbildungsangebote – bei der VHS, dem Berufsverband, der Spezialakademie. Fragt Euren Arbeitgeber, welche Angebote er unterstützt. Sucht nach Angeboten, die es ihm unmöglich machen, Nein zu sagen.

Entwickelt Angebote. Und werbt dafür

Unternehmen müssen Angebote entwickeln, um langfristig am zu Markt bleiben, um gute Bewerber zu bekommen, um die besten Mitarbeiter zu halten. Damit wird Lernen zum Marketing-Instrument – im doppelten Sinn: Nach innen, also in die Belegschaft, die alle Angebote kennen und nutzen sollte. Außerdem für die Kommunikation nach außen. Kunden und potentielle Bewerber sehen, dass „Wissen“ als Wert an sich erkannt und eingesetzt wird.

Also los, entwickelt Weiterbildungsangebote. Plant innerbetriebliche Kurse, in denen Wissen geteilt wird. Fragt, was als Wissenslücke von der eigenen Crew empfunden wird und setzt dort an. Werbt für Bildung. Werbt mit Bildung.

Dieser Artikel erschien zuerst in der Stadtglanz Print-Ausgabe 14 / Dezember 2019.

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