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HARZGLANZ

9. September 2021

Soulhub – A tribute to Sarah Connor

Eine Band mit Herz, Kraft und Seele

Soulhub – eine Coverband aus der Region mit dem aktuellem Themenschwerpunkt „A Tribute to Sarah Connor“. Die beiden Bandmitgliedern David Old Brand und Mark Taner erzählen über die Entstehung der Band, die Idee dahinter, ihre Zukunftspläne und Ziele.

Let us come together

David kommt aus Schottland, war in Großbritannien unterwegs und hat dort viel gespielt. Für David begann seine Liebe und Faszination zum Bass bereits in der Schule. Seine Mutter kaufte ihm eine eigene Bass-Gitarre, er spielte in einer Rockband an der Uni und war dort sehr bekannt. Doch für ihn, und das bestätigt auch sein Bandkollege, kam die Phase des sich Nichttrauens und dann traf er auf seine große Liebe.

Mark, der Schlagzeuger von Soulhub, beschrieb, dass man früher sein komplettes Geld in Ausrüstung investierte. Doch auch bei ihm kam der Punkt, an dem er sich fragte, „Was mache ich jetzt? Wie soll es weitergehen?“ So wie heutzutage zu studieren, war zu der Zeit kaum erreichbar, da Universitäten, die Studiengänge in die Musikrichtung anboten, lediglich in England oder LA zu finden waren. Auch seine Eltern wollten einen „richtigen“ Job für ihn. Als er dann seine jetzige Frau kennenlernte und Vater von zwei Töchtern wurde, lag die Musik erstmal still.

David kam der Liebe wegen nach Deutschland, während Mark einen Job in Salzgitter annahm und, begeistert von dem Harz, in der Region landete. Beide beschreiben, dass es eine Zeit gibt, in der andere Dinge, als die Musik wichtiger wurden. Die Familie wurde an erster Stelle gesetzt, Verantwortung, auch für Kinder, kam auf und beide nahmen Jobs an. Doch dann kommt der Zeitpunkt an dem einem wieder die Lust zu spielen packt. Dann kramt man im Keller oder in der Garage nach seinen alten Musikinstrumenten und fängt wieder an zu spielen. David gestand: „Ich wurde süchtig, wie früher.“ Beide bestätigen, dass ihnen alleine spielen zu langweilig war und so wurde sich auf die Suche nach Musikgefährten gemacht. David durchsuchte Plattformen und schaltete Anzeigen, bis er dann zufällig auf die Idee bzw. das Projekt von Mark stieß. Nach einem Treffen war klar, dass sie gemeinsam Musik machen wollten. „Das spielen verlernt man nie,“ so Mark. „Doch es kommt irgendwann wieder hoch,“ beschreibt auch David mit einem Lächeln. Mark und David sagen selbst, dass sie sich gut ergänzen, da David eher die ruhige und Mark die aufgewühlte Seele ist. Der eine beschreibt sich als Kopf- und der andere als Bauchmensch – optime Voraussetzung für ein Team.

Music ist the key

Mark gestand sich ein, dass ihm eine eigene Band zu viel Organisationaufwand war, trotzdem hielt er an dem Gedanken fest, wieder mit anderen Musikern spielen zu wollen. Da kam ihm die Idee eines offenen Musikprojektes, bei dem sich jeder bewerben, mitspielen und kommen kann – jedoch auf einem gewissen Niveau. Außerdem sollte das Projekt auf Themensets beruhen. Die erste Themenidee kam dem Schlagzeuger als er einen Holländer Funky ABBA auf seine eigene coole und funky Art und Weise hat spielen hören. Obwohl ihm ABBA nie richtig zusagte, hat es ihn so angefixt, dass er diesem einen eigenen Stempel aufdrücken wollte. Jedoch scheiterte dieses Projekt an einem Posaunisten.

Seine Familie brachte ihn schließlich, nachdem zu Hause nur noch aus Sarah Connor Tassen getrunken, Sarah Connor T-Shirts getragen wurden und Sarah Connor Handtücher im Bad hangen, dazu, in ihre Musik reinzuhören. „Das Album Herz Kraft Werke ist meiner Meinung nach eines der produktionsmäßig besten Alben seit Jahren.“ Ihm war klar, dass ein 1-zu-1-Cover unmöglich war, aber er wollte die Leute in die Welt von Sarah Connor mitnehmen, gemeinsam singen lassen. Natürlich zählte auch die Erfolgswelle der Sängerin selbst hinzu, da die Songs populär und erfolgreich sind. „Jeder kann sich mit den Texten identifizieren, denn jeder hatte schon einmal mit diesen Gefühlen zu tun.“ Zwei Jahre und vier Sängerinnen später, konnten die ersten Auftritte losgehen. David beschrieb, dass die Suche nach einer guten Sängerin schwierig war, da nicht nur der Stimmumfang, sondern vor allem die Ausdauer eine große Rolle bei den Songs spielt. Das Glück an der Coverband und dem Themenset ist, dass das anwesende Publikum kommt, um die Songs von Sarah Conner gecovert zu hören, Lust darauf haben, die Songs kennen und oft mitsingen können.

Hör auf deinen Bauch

Die Idee des Bandnamens kam vom Schlagzeuger. Bevor die Band ihren aktuellen Namen bekam, hieß sie Soulbox – „Das Wort Soul gefiel mir schon immer.“ Nicht ganz zufrieden und inspiriert durch einen Science-Fiction Film kam die Band zu ihrem Namen: Soulhub. „Hub war die Attitude Sachen zu verteilen. Sachen kommen, Sachen gehen wieder, Sachen mischen sich.“

Ein Teil des Konzepts ist ein anpassbares Projekt, zu dem verschiedene Musiker zusammenkommen, unterschiedliche Stilrichtungen gespielt werden können. Anpassungsfähigkeit und Flexibilität spielt ebenso eine Rolle. „Für jede Location ist eine Lösung möglich,“ so der Gitarrist.

Soulhub möchte mit ihrer Musik die Menschen mitreißen, sie in eine andere Welt holen, damit für eine kurze Zeit das Schlechte vergessen wird. „Wir wollen Leute zusammenbringen und Spaß mit ihnen haben – das ist ganz, ganz wichtig,“ bestärkt Mark. „Musik schweißt und bringt zusammen,“ bestätigt auch David. Die Challenge ist natürlich auf das Publikum einzugehen, auf dieses zu reagieren, auch schlechte Stimmung aufzufangen und diese zu verbessern. Beide beschreiben die Schwierigkeit heute darin, dass die Leute mehr erwarten als früher. Heute seien die Leute CD-Qualität gewohnt, doch zu einer Show gehören auch Lichteffekte oder Nebel – das alles unter einem Hut zu bringen, sei nicht immer einfach. Mark erzählt uns von den Kleinigkeiten, die manchmal nicht so funktionieren, wie gewollt. Von nicht aufgeladenen Batterien, über fehlende Kabel bis hin ausgefallenen PCs. Dazu kommt die große Zahl an Equipment, die zu jedem Auftritt mitgebracht wird.

Kleinstadtsymphonie

„Musik ist das, was uns auch in der Corona-Zeit ganz stark gefehlt hat. Vor allem die Live-Auftritte,“ beschreibt David seine Stimmung zur Pandemie und dem damit zusammenhängende Stillstand der Künstler. Zwar wurde versucht durch Online-Konzerte dieses Gefühl zu vermitteln, doch von Seiten der Künstler war keine sichtbare Reaktion da. „Der Unterschied ist der Wow-Moment, wenn man auf die Bühne geht und die Menge jubeln hört, der Vibe zwischen Band und Publikum ist unersetzlich“ beschreibt David lächelnd, „auf der Bühne ist es ganz emotional, es geht nicht nur darum, dass das Publikum den Text versteht – es geht um das Gefühl.“

Doch gerade in Coronazeiten war es in der Branche schwer. Unterstützung fand man bei Künstlerkollegen, beim Radio Okerwelle oder bei Kulturhäusern. Mit städtischen Institutionen hat Soulhub schlechte Erfahrungen gemacht.

Unendlich

Auf die Fragen, ob es schwieriger sei die Generation Z abzuholen, antwortet Mark: „Für mich ist Live-Musik etwas, dass tiefer geht als Generation X, Y, Z, weil ich denke, wenn eine Band auf die Bühne kommt und alle sind am Feiern, dann ist etwas in dem Menschen drin, was einfach darauf reagiert. Alle feiern zusammen und das hat nichts mehr mit Generationen zu tun, das ist übergreifend und das war schon immer so.“ Beide geben zu, dass der Musikstil generationsabhängig ist.

Früher wurde mit dem verdienten Geld mehrere Plattenläden abgeklappert, eine Platte gekauft, die Texte schon im Bus durchgelesen und sich darum gestritten, wer die Platte zuerst abspielen darf. Während heute eine empfohlene Spotify Playlist angemacht wird, bei der man am Ende teilweise nicht sagen kann, wer der Interpret war. „Die Art Musik zu hören hat sich verändert,“ sagt David.

Das zukünftige Ziel ist es natürlich in der Region bekannt zu werden, Kontakte aufzubauen und auch mit anderen Themen, wie zum Beispiel „Best of 90s“ durchstarten zu können.

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