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HARZGLANZ

29. April 2023

Mein Leben mit Jägermeister

Kennt Ihr das Gefühl, wenn eine Marke zum Teil Eurer DNA wird?

(Fotografie: Daniel Arand)

Ich rede jetzt nicht von Peter Parker der zu Spider-Man wird oder so, sondern denke eher an das Bewundern und Adaptieren eines bestimmten „Way of Life“. 

In meinem Fall ist die Marke Jägermeister aus Wolfenbüttel irgendwann zu einem wesentlichen Lebensinhalt geworden. Ich bin grundsätzlich recht markenaffin und fand diese Brand persönlich schon immer – pardon – sehr, sehr geil. Die Frage ist jetzt, wie es so weit kommen konnte, dass selbst Freunde und Familienmitglieder mir schon mehrfach geraten haben, in dieser Sache mal einen Arzt zu konsultieren. Richtig auf den Hund, respektive auf die Likörmarke hat mich mein Studium zum Medienmanager gebracht. Einmal im Jahr hatten wir in der Hochschule eine Fachtagung, in deren Rahmen sich Unternehmen vorstellten, um Praktikanten anzuwerben. Dadurch inspiriert kam ich auf die Idee, bei meinem Herzensunternehmen Vorschläge für dessen Marketing einzureichen. Einmal mit dieser Form der Auseinandersetzung begonnen, hat die Sache richtig Fahrt aufgenommen. Während normale Menschen sich ihre Einrichtungsgegenstände in Möbelgeschäften kaufen, lasse ich mir meinen Esstisch im Wohnzimmer eben mit integrierten Jägermeister-Accessoires designen. Ein Nachbau des ikonischen Hirschkopfes im Wohnzimmer? Aber gerne! Irgendwann gipfelte das Ganze in Filmaufnahmen. Auf einer Skipiste in den Schweizer Alpen habe ich mit Freunden Werbespots gedreht, mich dabei sogar noch verletzt. Das alles ist sicher nicht normal – aber auch irgendwie geil. Wie ich auf einige meiner Ideen gekommen bin, weiß ich heute gar nicht mehr so genau. Manchmal ist es ja so, das Projekte ausufern, eine Idee kommt zur anderen und sie werden größer, sodass die Dimensionen nach einer Weile kaum noch steuerbar sind. Wo diese Obsession noch hinführen soll? Das weiß ich ehrlich gesagt gar nicht so genau. Die Schattenseiten meiner Leidenschaft ist, dass Freundschaften und Kontakte schon mehrfach ernsthaft unter ihr gelitten haben. Das tut mir dann selbst leid. Trotzdem werde ich wohl immer weitermachen mit „meiner“ Marke, sie ist schließlich auch ein Teil von mir geworden.

Dieser Artikel erschien zuerst in der Stadtglanz Print-Ausgabe 27 / Sommer 2023.

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