Skip to main content

HARZGLANZ

5. November 2021

Je öfter man seine Heimat verlässt, desto größer wird sie!

Gibt es einen Unterschied zwischen Heimat und Zuhause?

(Foto: Adobe Stock/Igor Link)

Während meiner beruflichen Orientierungsphase habe ich in vielen Städten gewohnt und fühlte mich an dem ein oder anderen Ort auch irgendwie Zuhause. Schließlich war ich dort gerade wohnhaft, hatte einen Job, einen Bekannten - und Freundeskreis und war ganz zufrieden mit meiner derzeitigen Lebensphase. Doch wenn mich jemand fragte: „Wo kommst du her?“, war meine Antwort: „Aus Haldensleben, da ist meine Heimat, weil …“

Weil es ein Gefühl ist, was ich in mir trage und was mich jeden Tag in meinem Leben begleitet. Was meine Augen zum Strahlen bringt, wenn ich von Erinnerungen und Erlebnissen der Kindheit erzähle oder mich an Jugendzeiten und so manchen Schabernack erinnere. An den Weg zur Schule, den ich heute noch mit verbundenen Augen gehen könnte, weil sich nicht so viel verändert hat. Wo im besten Fall die Nachbarn von früher noch immer am Gartenzaun stehen und sagen: „Mensch, bist du groß geworden“. Ja, Heimat ist für mich Vertrautheit, Geborgenheit, Sicherheit, Zufriedenheit und Zugehörigkeit.

Ok, auch in der Heimat haben sich Dinge verändert. Menschen sind gegangen, zurückgekehrt oder auch gestorben. Die Jahre haben das Heimatbild im Äußeren verändert und auch das frühere menschlichere Miteinander, aber in meinem Herzen fühle ich: „Ich bin mit dieser Heimat aufgewachsen und sie ist mit mir gewachsen.“ Hier kann ich sein, ohne etwas sein zu müssen.

Die Wurzeln meines Lebens liegen hier und sie tragen mich auch in schwierigen Zeiten, denn es ist ein Ort, an dem ich Energie tanke. Ein Anker aus dem ich Mut, Kraft und das Vertrauen schöpfe, um meinen eigenen und stimmigen Platz im Leben zu finden.

Ich habe mich gefragt, wie sich wohl Menschen fühlen, die aus ihrer Heimat flüchten oder die, die sich bewusst für eine Auswanderung entscheiden. Meine Freundin lebt in Amerika und ist dort mit ihrer Familie sehr glücklich und zuhause, doch Heimat bleibt immer Deutschland und ihr Heimatort. Sie sagt selbst: „In der Ferne merkt man erst, was man vermisst. Es sind die Familie/Freunde, das Essen, die Landschaft, die Traditionen und Bräuche, die Muttersprache und ja, sogar mein deutscher Pass löst in mir die Sehnsucht nach der ‚alten Heimat‘ aus.“

Gibt es einen Unterschied zwischen Heimat und dem Zuhause? Das findet nur jeder für sich selbst heraus. Es gibt Menschen, die sagen, dass sie an mehreren Orten eine Heimat und/oder ein Zuhause finden können und es gibt auch die Heimatlosen, die noch auf der Suche sind. Aus meinen persönlichen Erfahrungen kann ich sagen:
„Dieses Gefühl von Heimat findest du nur tief in deinem Inneren und dein Herz wird dich dorthin führen. Du spürst es, wenn dieser Platz Balsam für die Seele und Heilung gleichermaßen ist. Dann bist du DAHEIM.“

Marie Peters

Marie Peters ist eine echte Multitaskerin: Sie ist Mutter einer 6-jährigen, hauptberuflich Key Account Managerin, nebenberuflich Business-und Personalcoach und Speakerin. Ihr Herzensthema ist „Intuition — Bauchgefühl schlägt Kopf“. Hier unterstützt sie Menschen dabei, ihre Vision zu finden, auf ihre Intuition zu hören und so ihren eigenen Weg zu gehen. Hören kann man die 36-Jährige dabei über ihren Podcast „WonderMary“, in dem sie zum Beispiel über die Themen Meditation, Frauen im Business oder Persönlichkeitsentwicklung spricht.

Mehr aus dieser Rubrik





Zur Startseite