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HARZGLANZ

1. Dezember 2019

Körper-Bildung

Die Körperhaltung und der Alltag

(Fotografie: Jacek Voß/Sahnefoto Adobe Stock/Lisenok)

Körper, Geist und Seele müssen im Einklang sein, um eine optimale Gesundheit und Zufriedenheit zu erreichen.

Gehört haben wir es, nur macht es fast keiner. Warum? In Zeiten von Facebook und Instagram bewegen wir uns viel zu wenig und schaden dabei unsere Haltung durch ständiges aufs Handy schauen (Head-Down Syndrom), abgesehen von zu viel Nascherei und Bewegungsmangel. Unsere Aktivitäten beschränken sich oftmals auf einen Kino- oder Café-Besuch.

Warum Spaß nicht mit Bewegung verbinden? Statt Kino mal Kletterpark oder Wandern. Der Körper wird sich bedanken und die Seele erst recht. Durch Bewegung und Sport wird nicht nur die Gesundheit gestärkt, sondern sie dienen auch der Serotoninausschüttung, welches als Glückshormon im Körper fundiert und sich direkt auf Stimmung und Wohlbefinden auswirkt.

„Warum neigen wir trotz dieser positiven Auswirkung zu Bequemlichkeiten?“

Führen wir unsere Gedanken in die Richtung, wird auffallen, dass wir in vielen Bereichen noch viel Nach­holbedarf haben. In der Schule fängt es an und weiter geht es in Uni oder Beruf. Wir lernen es nicht, uns ausreichend zu bewegen. Wir sitzen den ganzen Tag und fangen an, unsere aufrechte Körperhaltung in die sitzende Fehlhaltung zu bringen. Das regelmäßige Sitzen programmiert unser bewegungsfreundliches System um, der Körper passt sich der Situation an, auch wenn diese nicht gesundheits­fördernd ist. Bewegung wird als anstrengend abgespeichert und aus Bequemlichkeit gemieden.

Beim Sitzen werden Wirbelsäule und Muskeln dauerhaft einseitig belastet. Die Wirbelsäule wird nicht mehr aus­reichend gestützt. Die Muskulatur kann sich nicht mehr richtig halten und man verfällt dauerhaft in eine Schon­haltung „krummes Sitzen“. Aufgrund der Fehlhaltungen beim Sitzen verkümmern die Rückenmuskeln, die Bauchmuskeln verkürzen durch die angewinkelten Beine und die Oberschenkelrückseite verkürzt sich, was häufig zu Beschwerden im Lendenwirbelbereich führt.

Daraus schließen wir, dass Bewegung und eine aufrechte Körperhaltung häufiger in den Alltag eingebaut werden sollte, um Haltungsschäden vorzubeugen und unser System wieder umzuprogrammieren. Zur Selbstoptimierung im Alltag:

1. Nutze Treppen anstatt den Aufzug

2. Gehe kurze Strecken zu Fußund fahre nicht mit dem Auto

3. Regelmäßige Spaziergänge

4. Fahr mit dem Rad zur Arbeit

Eine sehr effektive Übung, die den ganzen Körper stärkt und jeder überall und jederzeit ausführen kann, ist das Krabbeln. Jeder kennt sie, die kleinen Kinder, die noch nicht gehen können und deshalb krabbeln. Diese Übung kann zwischendurch in Pausen, auf den Weg zum Aktenschrank im Büro usw. durchgeführt werden.

Wir starten in der Vierfüßlerstellung, die Beine bilden einen rechten Winkel. Nun drücken wir das Becken nach oben, sodass die Knie leicht über den Boden sind und halten diese Position bei. Wir bewegen einen Fuß und Arm gleichzeitig nach vorne und ziehen dann die anderen nach. Das machen wir weiter, um uns fortzubewegen. Anfangs 30 Sekunden, wir können es aber weiter steigern.

 

Dieser Artikel erschien zuerst in der Stadtglanz Print-Ausgabe 14 / Dezember 2019.

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