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HARZGLANZ

13. April 2023

Kulturpartner in und für Braunschweig

Das Staatstheater Braunschweig und das Herzog Anton Ulrich-Museum werden auch zukünftig kooperieren.

(Fotografie: Staatstheater / Herzog Anton Ulrich-Museum)

»Es begann in Brauschweig«. Unter dieser These, mit der das Herzog Anton Ulrich-Museum seine kürzlich beendete Sonderausstellung »Max wird Beckmann« zu den prägenden Braunschweiger Jugendjahren des weltbekannten Künstlers Max Beckmann (1884–1950) betitelte, nahm auch eine Zusammenarbeit zwischen dem Museum und dem in unmittelbarer Nähe gelegenen Staatstheater Braunschweig ihren Anfang.

Die beiden großen Kulturnachbarn Braunschweigs organisierten gemeinsam eine Veranstaltungsreihe, die thematisch die Ausstellung begleitete. Sie bot abgestimmte Sinfoniekonzerte, darunter die Uraufführung »The Beginning – Fünf Beckmann-Bilder für Orchester« des Leipziger Komponisten Steffen Schleiermacher, teils mit anschließendem Museumsbesuch. Die szenische Lesung des Theaterstücks »Das Hotel« von Max Beckmann, Lesungen mit Selbstzeugnissen und Briefen Beckmanns im Theater sowie im Museum und als Schlusspunkt die Aufführung von Igor Strawinskys »Die Geschichte vom Soldaten«, zunächst im Kleinen Haus des Staatstheaters und anschließend auch im Foyer des Apoll im Herzog Anton Ulrich-Museum, rundeten das vielfältige Programm ab und zogen so insgesamt über 5.000 Besucher:innen in beide Häuser. Grund genug für beide Institutionen, diese geglückte Zusammenarbeit weiter zu verstetigen.

»Wir zeigen starke Szenen« lautet nun das neue Motto einer langfristigen Kooperation. Die beiden Institutionen bieten ihren Gästen ab sofort ein Kombiticket an: Bei Vorlage eines Tickets vom selben Tag oder Vortag des jeweiligen Partners erhalten Theaterbesucher:innen im Herzog Anton Ulrich-Museum den ermäßigten Eintrittspreis (gilt nicht für Burg Dankwarderode) und Museumsbesucher:innen bekommen im Staatstheater 15 % Ermäßigung auf eine Theaterkarte (ausgenommen sind Premieren und Sonderveranstaltungen).

Das 1754 eröffnete Herzog Anton Ulrich-Museum, umgangssprachlich gern als der Louvre des Nordens bezeichnet, gehört zu den ältesten, öffentlich zugänglichen Kunstsammlungen Europas. Die Gemäldegalerie legt mit rund 320 Werken einen Schwerpunkt auf bedeutende Kunst des Barocks, mehre tausend Artefakte aus angewandter Kunst, Plastik und Archäologie repräsentieren insgesamt 3000 Jahre Kunstgeschichte. Nach mehreren Ortswechseln bezogen die umfangreichen Sammlungen 1887 das neu errichtete Museumsgebäude in den Wallanlagen östlich der historischen Innenstadt Braunschweigs. In diesem Grünraum liegt auch das bereits 1861 eingeweihte Hoftheater, das heutige Große Haus des Staatstheaters. Diese Braunschweiger Institution kann ebenfalls auf eine lange Tradition zurückblicken. Je nach Sparte, ob Orchester, Musik- und Tanztheater oder Sprechbühne, liegen die historischen Wurzeln in verschiedenen Vorgängereinrichtungen. Die weitreichendste Geschichte darf das Staatsorchester für sich in Anspruch nehmen, es kann sich auf eine herzogliche Hofkapelle berufen, die zum Ende des 16. Jahrhunderts nachweisbar ist. Die vielseitige kulturelle Kompetenz beider Häuser präsentiert sich allen interessierten Besucher:innen nun in partnerschaftlicher Zusammenarbeit. Dagmar Schlingmann, Generalintendantin des Staatstheaters Braunschweig zeigt sich sichtlich erfreut: »Es ist ein Glücksfall, eines der wichtigsten Museen im norddeutschen Raum in direkter Nachbarschaft zu haben. Wir werden auch in Zukunft in engem Austausch bleiben und gemeinsame Projekte angehen. Unsere Kampagne ist außerdem eine tolle Gelegenheit, überregionales Publikum für einen kombinierten Besuch beider Häuser nach Braunschweig zu locken«. Auch für Dr. Thomas Richter, Direktor des Herzog Anton Ulrich-Museums, liegen große Chancen in der zukünftigen Kooperation: »Starke Szenen auf Bildern und im Theater – und mitunter wird auch das Museum selbst zur Bühne für Tanz, Musik und Schauspiel. Denn unsere Kooperation mit dem Staatstheater Braunschweig geht weit über gemeinsamen Ticketverkauf hinaus. Wir setzen gemeinsame Projekte um und überwinden damit eine künstlerische ›Trennung‹, die es so in der Geschichte nie gegeben hat! Ein Gewinn für Besucherinnen und Besucher – und für uns selbst!«

Starke Szenen

im Staatstheater – Premieren im Frühling / Sommer:
 
»Dante«, Oper von Benjamin Godard, 01. April
»tanzwärts! Generationen«, Tanzprojekt, 14. April
»Annie«, Musical von Charles Strouse, 29. April
»Stolz und Vorurteil (*oder so)«, Komödie nach Jane Austen, 06. Mai
»Funken«, Schauspiel von Till Wiebel, 26. Mai
»Götterdämmerung«, Musikdrama von Richard Wagner, 03. Juni
»Tosca«, Oper von Giacomo Puccini, 26. August

im Herzog Anton Ulrich-Museum – aktuelle Ausstellungen:

»Grandios! – Die Silbermöbel der Welfen«
»Schatz aus der Tiefe – Silbermedaillen der Welfen«
Dauerausstellung Gemäldegalerie
Dauerausstellung Angewandte Kunst und Skulpturen
Dauerausstellung Mittelalter in der Burg Dankwarderode

Dieser Artikel erschien zuerst in der Stadtglanz Print-Ausgabe 26 / Frühling 2023.

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