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HARZGLANZ

20. Juli 2021

Arbeit im Wandel

Herausforderungen für Behörden und Unternehmen

(Fotografie: AdobeStock: jozefmicic, Lars Landmann)

Die Digitalisierung verändert alle Lebensbereiche. Auch die Arbeitswelt entwickelt sich durch neue Möglichkeiten und Angebote stetig weiter. Es entstehen neue Berufe, die neben einer hohen Flexibilität und Wandlungsfähigkeit, das Gespür für Technologie in den Vordergrund rücken.  Aber auch die klassischen Berufe entwickeln sich weiter und der Arbeitsalltag muss sich völlig neuen Herausforderungen stellen. Und diese sind für Unternehmen die gleichen wie für Behörden.

Ein Arbeitnehmer muss heute Flexibilität mitbringen.

Flexibilität bei der Arbeitszeit beispielsweise. Es gibt mittlerweile zahlreiche Arbeitszeitmodelle wie Teilzeit, Gleitzeit, Jobsharing oder wie bei der Stadt Wolfsburg die sogenannte Vertrauensarbeitszeit. Für die Mitarbeiter:innen ist es wichtig, den Job an die jeweilige Lebenslage anpassen zu können. Auch beim Ort haben sich, aktuell noch beschleunigt durch die andauernde Pandemie, weitere Möglichkeiten wie Homeoffice und Remote Work entwickelt. Der klassische Tag im Büro ist mittlerweile bei vielen Unternehmen nicht mehr der Standard. Zu der Ungebundenheit an Zeit und Ort kommt ein weiterer wichtiger Aspekt: das kollaborative Arbeiten.

Mithilfe digitaler Möglichkeiten ergeben sich völlig neue Formen des Miteinanders, individuelle Leistungen müssen in das Arbeitsnetzwerk eingebracht werden und auch Themen wie Mentoring bekommen dadurch einen völlig neuen Fokus. Die Arbeitsprozesse haben sich bereits verändert und tun es weiterhin. Alte Strukturen, Denkmuster und Gewohnheiten verschwinden langsam und eine durch Digitalisierung geprägte kreative und agile neue Arbeitswelt entwickelt sich.

Dieses „New Work“ braucht Kreativität und Agilität, wobei es für mich persönlich mehr eine Frage von Haltung, als eine Frage von Räumen und Software ist. Ressourcen spielen eine wichtige Rolle, aber vielmehr geht es darum, wie Menschen Zusammenarbeit gestalten wollen, damit sie gute Arbeit leisten und produktiv sein können. Das betrifft auch die Führungskultur.

Eine Führungskraft muss heutzutage mehr die Rolle des Wegbereiters einnehmen.

Es sind somit mehrere Rahmenbedingungen zu erfüllen, damit ein anderes Verständnis von Arbeit umgesetzt werden kann.

Wie eingangs erwähnt, stehen Wirtschaft und öffentliche Verwaltung hier vor ähnlichen Herausforderungen. In diesem Bereich braucht es Vorreiter, die die neuen Möglichkeiten einfach mal ausprobieren. Gute Ideen können dann flächendeckend umgesetzt werden, wenn sie bereits an anderer Stelle funktionieren. Eine Besonderheit ist hier beispielsweise die Programmierschule „42 Wolfsburg“, die als Teil der „Markthalle – Raum für digitale Ideen“ ein innovatives Konzept verfolgt. An der Hochschule gibt es keinen offiziellen Abschluss. Das ist eine völlig neue Form der Ausbildung.

Bei der Stadt Wolfsburg wurden bereits erste Schritte in diesem Bereich unternommen.

Mit Microsoft Teams wurde eine Kollaborationssoftware eingeführt, die das mobile Arbeiten unterstützt und eine Zusammenarbeit ermöglicht, auch wenn man sich nicht im Büro gegenübersitzt. Weiterhin verfügt die Stadt Wolfsburg bereits seit einigen Jahren über eine eigene Cloudspeicher-Lösung, mit deren Hilfe ein ortsunabhängiger Zugriff auf Dateien ebenso wie ein unkomplizierter Austausch von Daten mit Dritten möglich ist. Mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets bilden für immer mehr Mitarbeiter:innen die notwendige Hardware für mobiles Arbeiten. Wie bereits erwähnt, war die Pandemie hier ein starker Treiber. Allerdings nicht was die Ausstattung mit den notwendigen technischen Ressourcen betrifft: Viele Mitarbeiter:innen mussten auch ihre Gewohnheiten auf den Kopf stellen und das neue Arbeiten miteinander ausprobieren.

Diese Agilität muss aber immer einem konkreten Nutzen folgen und darf kein Selbstzweck sein. Die Stadt Wolfsburg möchte durch neue Strukturen und Prozesse den Weg hin zu einer modernen Verwaltung gehen, um die Situation für die Bürger:innen als auch Mitarbeitenden nachhaltig zu optimieren.

Eine Vorreiterrolle in Wolfsburg kann die „Markthalle – Raum für digitale Ideen“ einnehmen.

Mit dem städtischen CoWorking Space Schiller40 in der Markthalle wurde ein digitaler Ort geschaffen, der kollaboratives Arbeiten ermöglicht und repräsentiert. Mit Studios, Laboren und digitalen Produktionsmitteln bietet sich eine innovative Arbeitsumgebung für Unternehmer:innen und Bürger:innen, aber auch für Mitarbeitende der Verwaltung. Ergänzt wird dieser „Digital Hub“ um die bereits erwähnte 42 Wolfsburg. Die Programmierschule ist mit ihrem innovativen Lernkonzept ein Paradebeispiel für New Work.

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