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HARZGLANZ

13. April 2023

Schlechtes Karma die Zweite – Rapper negatiiv OG über sein neues Album und seine Entwicklung.

Das neue Album des Braunschweiger Rappers Félix Gómez aka negatiiv OG „Schlechtes Karma 2“ wurde Ende Mai released.

(Fotografie: Gregor Seyffarth)

Im Interview spricht er über seine musikalische und persönliche Entwicklung, impulsive Schnellschüsse auf Social Media und seine Wünsche für die Zukunft.

Félix war schon früh klar, dass er in seinem Leben Musik machen will. Ans Scheitern hat er keinen Gedanken verschwendet und keine Zweifel zugelassen. Schon damals zu Schulzeiten tat er nichts, was ihn nicht begeisterte. Aus dieser Zeit stammt auch sein Pseudonym „negatiiv OG“, unter dem er früher viel Zeit mit dem Zocken von Games auf der PlayStation verbrachte. Heute nutzt er seine Freizeit, um seine Karriere zu pushen oder verbringt sie mit seinen Leuten. Auch andere Seiten in seinem Leben haben sich verändert: Negatiiv OG war bereits einige Male in Verbindung mit Drogenmissbrauch und Auseinandersetzungen mit Rappern der Szene in den Schlagzeilen – heute konsumiert er keine Drogen mehr und trinkt nur ab und zu auf Parties Alkohol, erzählt der 26-Jährige.

„Schlechtes Karma 2 ist mein persönlichstes Album“

Auch in seinem neuen Album spiegelt sich Veränderung und Entwicklung wider – In Songs wie „More 2“ oder „Gehen lassen“ kommen Gefühle und Verletzlichkeit zum Ausdruck, die persönliche Einblicke geben. „Es gab auch früher schon ein paar solcher Songs, aber Schlechtes Karma 2 ist bislang mein persönlichstes Album. Es geht nicht so in die Fresse wie Schlechtes Karma, es geht um Gedanken, persönliche Entwicklung aber auch gewohnter Trap ist dabei“, lässt der Rapper durchblicken. Neben deepen Texten erwarten uns im neuen Album Songs mit Money Boney, t-low, LUIS und Yung Vision.

Mit dem Musikmachen fing Félix bereits 2000 an, fünf Jahre später kaufte er sich ein Mikro und 2017 drehte er die ersten Musikvideos zu seinen eigenen Songs. Ein Jahr später wurde sein Manager Gregor Seyffarth auf den Track „Scheine zählen“ von negatiiv OG und Sin Davis aufmerksam. Zu dieser Zeit startete Gregor gerade im Musikbusiness und erkannte gemeinsam mit seinem Geschäftspartner sofort das Potential der Künstler. Sie gründeten das Checkmate Collective und produzierten Ende 2018 mit „Goldrausch“ den ersten Hit, der damals mit dem ersten professionellen Musikvideo und 500.000 Aufrufen auf YouTube viral ging. Anfang 2020 unterschrieben negatiiv OG und Checkmate einen 900.000 Euro Vertrag bei der Universal Music Group. Mittlerweile arbeiten Gregor und Félix im Rahmen von Gregors Musikverlag Arktik One noch immer erfolgreich zusammen.

Alles nur Promo?

2022 kündigte Félix in einem Instagram-Post an, mit Hip Hop aufzuhören und brachte die Gerüchteküche zum Brodeln: Einige waren der Meinung, es sei nur ein Promomove, andere waren geschockt von dem drohenden Ende der Rap-Karriere. Das neue Album gibt Entwarnung – aber was hatte es mit dem Post auf sich? „Ich hab viel Reggaeton gehört und war von ner mood geleitet und hatte Lust auf change, aber hätte es im Nachhinein nicht direkt sagen sollen“, erklärt der Künstler. Seine impulsiven Handlungen habe er mittlerweile besser unter Kontrolle, der Wunsch, sich in einem anderen Genre auszuprobieren sei geblieben. Auch wenn wir gespannt sein können, was uns auf diesem neuen Gebiet zukünftig erwartet, sind seine Songs, die monatlich von über 284 Tausend HörerInnen auf Spotify gestreamt werden, nicht seine einzige Einnahmequelle. Die ersten großen Summen legte er in Krypto-Währung an, beschäftigt sich weiterhin mit seinen Investments und denkt groß. Mit der „ersten Mio“ möchte er weiter investieren, sich Wünsche wie eine Corvette und ein Haus erfüllen und mit seinen „Homies shoppen gehen“. In der Zukunft kann er sich außerdem gut vorstellen, im Ausland zu leben und dort lange, heiße Sommer zu genießen.

Dieser Artikel erschien zuerst in der Stadtglanz Print-Ausgabe 27 / Sommer 2023.

Lina Tauscher

Die 25-Jährige ist ausgebildete Kauffrau für Marketingkommunikation, fühlt sich aber im redaktionellen Bereich am wohlsten. Momentan studiert sie Journalismus und Public Relations und ist in der MediaWorld als Redakteurin sowie im Content-Management tätig. Sie begeistert sich für gute Geschichten, die von inspirierenden Menschen und Meinungen zum Leben erweckt werden.

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